Lebensgeschichte

Datum: 59-0419A | Dauer: - | Übersetzung: BBV
Los Angeles, California, USA

E-1 Lasst uns für einen Moment die Häupter neigen, um zu beten. Unser gnädiger Himmlischer Vater, es ist fürwahr ein Vorrecht, dass wir Dir, unserem Gott und Erlöser, nahen dürfen .Wenn wir dieses wundervolle Lied, „Wie groß bist Du”, hören, dann, ergreift uns das, denn wir wissen, dass Du groß bist. Und wir bitten Dich, dass Deine Größe uns von neuem offenbar werde, an diesem Nachmittag, während wir sprechen. Und es ist mir zur Aufgabe geworden, zum ersten Mal seit vielen Jahren, den Versuch zu machen, über mein vergangenes Leben zu sprechen, und ich bitte Dich, mir Kraft zu geben und - und was ich brauche, HErr, um in dieser Stunde zu bestehen. Alle meine Fehler im Leben, mögen sie ein Sprungbrett für andere sein, um sie Dir näher zu bringen. Gewähre es, HErr. Mögen Sünder die Spuren im Sand der Zeit sehen, und mögen sie zu Dir geleitet werden. Um alles dies bitten wir Dich im Namen des HErrn Jesus. Amen.
Nehmt bitte Platz.
E-2 [Bruder Glover fragt; „Könntest Du noch über diesen Taschentüchern beten, bevor Du anfängst?” - Anmerkung der Redaktion] Ja, gern. [“Über jene dort und diese hier soll gebetet werden.”]
In Qrdnung, mein Herr, vielen Dank. Dieser heilige Mann, Bruder Glover - ich kenne ihn jetzt seit einigen Jahren und ich hatte die Ehre, letzten Abend eine Weile mit ihm zusammen zu sein. Und er erzählte mir, er sei eine Zeitlang bettlägerig gewesen, er habe sozusagen ausgeruht. Und jetzt, fünfundsiebzig Jahre älter kehrt er zurück in den Dienst des HErrn. Ich bin nun nicht mehr halb so müde, wie ich mich fühlte, bevor ich das hörte, ich dachte, ich wäre müde, aber ich - ich glaube, ich bin es nicht. Er riet mir gerade ein paar Taschentücher hier hingelegt, eingepackt in - in Umschläge und dergleichen, da sind sie drin, schon gefaltet.
E-3 Also, wenn irgendjemand von Euch,, die mich über Radio hören, oder wenn jemand von den Anwesenden eines von diesen Taschentüchern haben möchte, wenn Ihr also eines wünscht: Der Angelus Temple schickt sie fortlaufend raus, jederzeit. Ihr könnt direkt hierher schreiben an den Angelus Temple, und man wird darüber beten, denn ich versichere Euch, so steht es in der Bibel. Es handelt sich dabei um ein göttliches Versprechen.
Und falls es so sein sollte, dass Ihr möchtet, dass ich über jemand von Euch bete, nun, dann bin ich gern dazu bereit. Ihr braucht mir dann einfach nur zu schreiben, an das Postfach 3-2-5, 325, Jeffersonville, geschrieben J-e-f-f-e-r-s-o-n-v-i-l-l-e. Jeffersonville, Indiana. Oder wenn Ihr Euch das Postfach nicht merken könnt, einfach „Jeffersonville”. Es ist eine kleine Stadt, etwa fünfunddreißigtausend Einwohner. Dort kennt mich jeder. Wir würden dann gern über einem Taschentuch beten und es Euch zusenden.
E-4 Ja, jetzt, wir hatten großen Erfolg dabei, denn... Ihr werdet sehen, es liegt ein kurzer Formbrief bei, darin steht, dass in allen Teilen der Welt Menschen beten, und zwar jeden Morgen um neun Uhr, außerdem um zwölf Uhr und um drei Uhr. Und Ihr könnt Euch vorstellen, was das heißt für die verschiedenen Regionen der Erde - wann manche nachts aufstehen müssen, um diese Gebetszeiten einzuhalten. Wenn dann alle diese Zehntausende und Abertausende ihre Gebete gleichzeitig zu Gott schicken - für diesen Dienst und für Eure Krankheit - dann kann Gott sich einfach nicht abwenden. Und wir, wie ich schon sagte, wir haben keine Programme, wir wollen nicht einen Pfennig Geld. Wir sind lediglich... Wenn wir Euch nur helfen können, dafür sind wir da. Und lasst uns...
E-5 Jemand bringt noch einen Stapel Taschentücher. Übrigens, wenn Ihr kein Taschentuch zur Hand habt, das ihr schicken möchtet, schreibt ruhig trotzdem. Wenn Ihr es nicht gerade jetzt braucht, dann bewahrt es in der Apostelgeschichte auf, in der Bibel, im 19. Kapitel. Ihr bekommt es dann in Form eines kleinen weißen Bändchens zugesandt; auch die Unterweisungen, wie Ihr Eure Sünden zuerst bekennen müsst. Und… (Vielen Dank) …wie Ihr Eure Sünden bekennen müsst. Man darf nie etwas von Gott zu bekommen versuchen, solange man nicht vorher mit Gott ins Reine gekommen ist, seht Ihr. Dann erfahrt Ihr noch, dass Ihr Eure Nachbarn dazuholen sollt und Euren Pastor. Wenn Ihr dann herausgefunden habt, was alles in Eurem Herzen ist, olles, was Ihr gegen jemand habt, dann macht das erst richtig und kommt dann zurück. Und dann betet Ihr! Richtet bei Euch zu Hause eine Gebetsgemeinschaft ein und heftet das Taschentuch an Eure Leibwäsche. Vertraue dann Gott. Und zu den drei Tageszeiten, jeden Tag, gibt es überall auf der Welt Menschen die beten, eine Kette um die ganze Welt.
E-6 Und jetzt steht es Euch frei, völlig kostenlos, schickt es lediglich ein. Und - und, ja, wir werden nicht an Euch zurück schreiben, um Euch zu Zahlungen zu mahnen oder um Euch irgendein Programm vorzustellen, das wir haben. Wir möchten Euch in den Genuss unseres Hilfsprogramms kommen lassen, aber wir haben - wir haben, versteht Ihr, keins, das Ihr unterstützen müsstet. Wenn Ihr also... Es ist auch nicht, um Eure Anschrift zu bekommen, es ist nur eine praktische Maßnahme und ein Dienst im HErrn, den wir durchführen wollen.
Lasst uns nun unsere Häupter neigen. Und wenn Ihr Radiohörer seid, legt Euer Taschentuch dort hin, tut einfach Eure eigene Hand darauf, während wir beten.
E-7 Gnädiger Gott, wir bringen vor Dich diese kleinen Tücher, einige sehen vielleicht aus wie kleine Leibchen für ein Baby, oder - oder es sind kleine Unterhemden, vielleicht auch ein kleines Paar Socken oder - oder so etwas, ein Taschentuch, das zu den Kranken und Geplagten geht, HErr, es entspricht Deinem Wort, dass wir dies tun. Denn wir lesen im Buch der Apostelgeschichte, dass sie vom Leib Deines Dieners Paulus Tücher und Schürze nahmen, denn sie glaubten, dass Dein Geist auf dem Mann ruhte. Und unsaubere Geister fuhren von den Menschen aus, und Plagen und Krankheiten wichen von ihnen, denn sie glaubten. Und wir wissen, HErr, dass wir nicht der Heilige Paulus sind, aber wir wissen, dass Du immer noch Jesus geblieben bist. Und wir beten, dass Du den Glauben dieser Menschen hier würdigen mögest.
E-8 Es heißt, dass einst Israel, als es Gott gehorchen wollte in eine ausweglose Lage geraten war: Vor ihnen das Meer, zu beiden Seiten die Berge, und Pharao mit seiner Armee im Anmarsch. Und es heißt, dass Gott hernieder sah aus der Feuersäule, und Seine Augen waren zornig, und das Meer wogte und erschrak und wich zurück, und es öffnete einen Weg für Israel in das gelobte Land.
O HErr, sieh wieder herab, wenn diese Tücher auf die kranken Körper gelegt werden im Gedenken an Dein lebendiges Wort! Und möge die Krankheit erschrecken, wenn Du durch das Blut Deines Sohnes Jesus herabsiehst, der um dieser Versöhnung willen gestorben ist. Und möge der Feind erschrecken und weichen, damit diesen Menschen Dein Versprechen aufgeht, dass Du „vor allem” wünschst, dass wir „in Gesundheit blühen”. Gewähre es, Vater, denn wir schicken es mit dieser - mit dieser Einstellung im Herzen. Und das ist es, was wir wollen. Wir senden es im Namen Jesu Christi. Amen.
Danke, Bruder Glover. Vielen Dank, mein Herr.
E-9 Heute Abend ist also der Schlussteil dieses Abschnitts der Erweckungsbewegung, und ich weiß nicht, ob er übertragen wird oder nicht, aber ich möchte sagen, falls die Radiohörer dann nicht mehr dabei sind, dass dies eine der schönsten Versammlungen war, die ich seit vielen, vielen Jahren erlebt habe. Es ging solide zu, gesund, überaus liebevoll und kooperativ, wie ich das schon lange nicht mehr gesehen habe.
E-10 [Ein Bruder sagt: „Die Veranstaltung wird übertragen bis viertel nach vier, Bruder. Und die Leute hören Dir zu in ganz Südkalifornien, draußen auf den Schiffen und auf den Inseln. Wir erhalten Anrufe von ihnen. Sie sprechen also vor einer großen Zuhörerschaft, vor Tausenden und Zehntausenden.” - Red.] Danke, mein Herr. Das ist sehr gut. Das freut mich. Gott segne Euch alle!
Und ganz gewiss hatte der Angelus Temple immer einen ganz besonders warmen Platz in meinem Herzen. Weil er so fest für das volle Evangelium von Jesus Christus einsteht. Und jetzt - Jetzt wirkt alles auf mich irgendwie noch persönlicher. Es scheint, als ob ich, nachdem ich alle kennen gelernt und ihre feine Einstellung gesehen habe, einer von Euch wäre - jedenfalls kommt es mir so vor, und zwar mehr als je zuvor. Gott segne Euch, ist mein Gebet. Und... [Zuhörer applaudieren - Red.] Danke, sehr freundlich.
E-11 Ja, also, für heute nun wurde angekündigt, dass ich sozusagen im Plauderton über das Thema sprechen würde: Meine Lebensgeschichte. Das ist eine - eine ziemlich schwierige Sache für mich. Es wird dies das erste Mal seit vielen Jahren sein, dass ich an das Thema heranzugehen versuche. Auf alle Einzelheiten einzugehen, dazu fehlt mir die Zeit - das kann ich nur zum Teil machen. Und dann: Ich habe in meinem Leben viele Fehler gemocht, vieles getan, was falsch war. Und ich hoffe sehr, dass Ihr, liebe Radiohörer, und auch Ihr, die Ihr hier anwesend seid, an meinen Fehlern nicht Anstoß nehmen werdet - dass die Fehler Euch vielmehr näher zu unserem HErrn Jesus bringen werden.
E-12 Dann: Heute Abend werden die Gebetskarten ausgegeben für den Heilungs-Gottesdienst. Wenn wir von „Heilungs-Gottesdienst” reden, dann heißt das nicht, dass wir jemanden heilen werden, wir werden vielmehr für die Betreffenden beten. Gott besorgt das Heilen. Er war einfach nur besonders gnädig mir gegenüber, indem Er meine Gebete erhört hat.
Vor einiger Zeit habe ich mich hier mal mit dem Manager eines bekannten Evangelisten unterhalten und - und ihn gefragt, warum dieser Evangelist nicht für die Kranken betet. Und der Evangelist sagte dann zu dem - dem Manager von meinen Veranstaltungen, er sagte: „Wenn... Dieser Evangelist glaubt an göttliche Heilung. Aber wenn er anfinge, für die Kranken zu beten, dann wäre es mit seinem Dienst aus, denn er steht unter der Schirmherrschaft verschiedener Kirchen. Viele Kirchen und viele von ihnen glauben nicht an göttliche Heilung.”
Er konnte vielleicht... Ich meine, ich respektiere das, dass der Evangelist auf seinem Posten bleibt, dass er seine Pflicht tut. Vielleicht könnte er... Ich könnte nie seine Stelle einnehmen, und er meine wahrscheinlich auch nicht. Wir alle haben unseren Platz in Gottes Königreich. Wir sind alle miteinander verbunden. Verschiedene Gaben,, aber derselbe Geist. Verschiedene Wirkungsweisen, wollte ich sagen, durch denselben Geist.
E-13 Und jetzt, die Versammlungen heute Abend beginnen um... Ich glaube, es hieß, das Konzert fängt um sechs Uhr dreißig an. Und nun, wenn Ihr zu unseren Radiozuhörern zählt, dann schaltet ein und hört es Euch an! Es ist... es wird schön sein, es ist jedes mal schön.
Und dann wollte ich sagen: Falls Ihr hier seid und eine Gebetskarte haben möchtet, die Gebetskarten werden unmittelbar nach dieser Versammlung ausgegeben, sobald der Gottesdienst zu Ende ist. Man hat mir gerade vor ein paar Minuten da drin gesagt, dass mein Sohn oder Mr. Mercier oder Mr. Goad die Gebetskarten austeilen werden. Bleibt einfach auf Eurem Platz, so dass die Jungs durch die Reihen gehen können und die Gebetskarten so rasch wie möglich ausgegeben werden können. Egal, ob Ihr Euch auf den Emporen befindet oder im Saal, in den unteren Räumen oder wo auch immer - bleibt einfach auf Eurem Platz, dann wissen die Jungs, dass Ihr dageblieben seid, weil Ihr eine Gebetskarte haben möchtet. Und dann werden wir heute Abend auch für die Kranken beten. Und wenn der HErr nicht noch meine Gedanken ändert, dann möchte ich heute Abend über das Thema sprechen: „Zeige uns den Vater, das genügt uns.”
E-14 Jetzt möchte ich, um gleich in meine Lebensgeschichte einzusteigen, einen Text lesen für heute Nachmittag, der sich im Hebräerbrief findet, im 13. Kapitel, angefangen ungefähr hier... Ich wollte sagen, etwa bei Vers 12.
Darum hat auch Jesus, auf daß er heiligte das Volk durch sein eigen Blut, gelitten draußen vor dem Tor.
So laßt uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen.
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
Das nenne ich einen Text! Denn seht Ihr, wenn es sich um eine Lebensgeschichte handelt oder irgendetwas über einen Menschen, dann glorifiziert man so etwas nicht, besonders die - die Vergangenheit eines Menschen, wenn sie so düster war wie meine. Aber ich dachte, wenn wir diese Schriftstelle lesen, dann würde Gott die Schriftstelle segnen. Und mein Gedanke ist: Dass wir hier keine bleibende Stadt haben, sondern die zukünftige suchen wir.
E-15 Ich weiß. Euch gefällt Los Angeles sehr. Das ist Euer gutes Recht. Es ist eine großartige, schöne Stadt. Bei all ihrem Smog und was es da noch so gibt, es ist doch eine schöne Stadt mit einem angenehmen Klima. Aber diese Stadt kann nicht fortbestehen, zwangsläufig ist es mal mit ihr zu Ende.
Ich war in Rom, wo die großen Kaiser waren, und bei den Städten, die sie auf ewig bauen wollten, und habe gesehen, wie man zwanzig Fuß tief gräbt, um auch nur Überreste davon zu finden. Ich habe gestanden, wo die Pharaonen ihre großen Reiche hatten, und man muss Ausgrabungen machen, um die Stätten zu finden, wo die Pharaonen regierten. Jeder von uns denkt gern an seine Stadt und seinen Ort. Aber vergesst nicht: Es kann nicht bestehen bleiben.
E-16 Als ich noch ein kleiner Junge war, ging ich immer gern zu einem gewaltigen Ahornbaum. Bei uns daheim gab es eine Menge Hartholzgewächse. Und dann hatten wir den Ahornbaum, den Zuckerahorn und außerdem den so genannten „harten Ahorn” und den „weichen Ahorn”. Dieser große, gigantische Baum - es war ein wunderschöner Baum. Und wenn ich dann vom Feld kam, vom Heumähen und - und von der Ernte, dann ging ich immer sehr gern zu diesem gewaltigen Baum und - und setzte mich unter ihm nieder und - und sah hinauf. Da sah ich dann seine großen, mächtigen Äste, wie sie im Wind schwankten, den riesigen, ungeheuren Stamm. Und ich sagte: „Weißt du, ich glaube, dieser Baum wird hier noch Hunderte und Hunderte von Jahren stehen.” Es ist nicht lange her, da wollte ich mir den alten Baum noch einmal ansehen - es ist nur noch ein Baumstumpf da.
„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt.” Nein, nichts hier auf Erden von all dem, was Ihr seht, bleibt. Es muss alles einmal ein Ende haben. Alles, was sterblich ist, muss einer Unsterblichkeit weichen. Es spielt keine Rolle, wie gut wir unsere Autobahnen bauen, wie fein durchdacht unsere Gebäude sind, es muss alles einmal vergehen, denn es gibt nichts hier, das bestehen könnte, nur das Unsichtbare bleibt.
E-17 Ich erinnere mich an das Haus, in dem wir lebten, es war ein altes Blockhaus, die Fugen mit Lehm abgedichtet. Ich... Vielleicht haben viele noch nie ein Haus gesehen, das mit Lehm abgedichtet ist. Aber es war ganz mit Lehm abgedichtet, und dann waren da die großen, riesigen Balken in dem alten Haus - ich dachte, das Haus da steht bestimmt noch Hunderte von Jahren. Aber wisst Ihr, heute ist da, wo das Haus stand, ein Siedlungsbau im Gange. Es ist so ganz anders. Alles ändert sich. Aber...
E-18 Und ich benutzte meinen Vater zu sehen. Er war eher ein kleiner, untersetzter Mann, sehr stark, und er ist einer der stärksten kleinen Männer, die ich kannte war. Ich habe Mr. Coots kennen gelernt, er hat mit ihm zusammengearbeitet an den Holzblöcken, das war sein Beruf; ich traf ihn vor etwa einem Jahr. Mr. Coots ist ein sehr guter Freund von mir, außerdem Diakon in dem First Baptist Church. Er sagte: „Billy, du müsstest eigentlich ein sehr starker Mann sein.”
Ich sagte: „Nein, das bin ich nicht, Mr.Coots.”
Er sagte: „Wenn Du nach Deinem Vater geraten bist, dann müsste es aber so sein.” Er sagte: „Ich habe den Mann gesehen, selbst hundertvierzig Pfund schwer, wie er mal allein einen Holzblock auf den Wagen verladen hat, der neunhundert Pfund gewogen hat.” Er wusste einfach, wie man so was macht. Er war stark. Ich sehe ihn noch, wie er nach Hause kam, sich wusch und zum Essen fertigmachte, wenn Mutter ihn rief.
E-19 Wir hatten auch einen alten Apfelbaum draußen im Vorgarten stehen, außerdem drei oder vier kleine nach hinten hinaus. Und direkt am mittleren Baum befand sich ein alter Spiegel, schon mal zerbrochen, ziemlich groß. Er war mit ein paar gebogenen Nägeln seitlich am Baum befestigt. So eine Art, na, die Holzfäller unter Euch würden vielleicht sagen „Kleiderhaken”. Sie waren so gebogen, dass das Glas nicht verrutschen konnte. Und dann war da ein alter Kamm aus Zinn. Wie viele haben schon mal einen alten Zinn... den altmodischen Zinnkamm gesehen? Ich sehe es noch ganz deutlich vor mir.
Außerdem gab es da ein Waschtischchen, einfach ein Brettchen mit einem kleinen, schiefen Stützbein, das an den Baum angenagelt war. Das Wasser pumpten wir aus einer kleinen, alten, halb geschwefelten Pumpe daselbst, und dann wuschen wir uns vor dem alten Baum. Und Mama hat immer aus Mehlsäcken Handtücher gemacht. Hat jemand von Euch schon mal ein Mehlsack-Handtuch ausprobiert? Ja, ich fühle mich jetzt direkt wieder wie zu Hause. Und diese großen, alten, rauen Handtücher! Und wenn sie uns, als wir Kinder noch klein waren, gebadet hatte, dann .., man dachte jedes mal beim Abtrocknen, sie rubbelt einem die Haut ab. Und ich weiß noch, der alte Mehlsack. Sie hat dann immer ein paar Fasern herausgezogen und kleine Troddeln geflochten, quasi als Verzierung, damit es ein bisschen dekorativer wirkte.
E-20 Wie viele haben wohl je auf einem Stroh-Überzug geschlafen? Na, ich - kann Euch sagen! Wie viele wissen überhaupt noch, was ein Maishülsen- Kissen ist? Ja, ja, Bruder Glover, ich bin wieder ganz zu Hause, tatsächlich. Stroh-Überzüge - es ist gar nicht so lange her, seit ich zuletzt von so einem Ding aufgestanden bin, und es war... 0, es - es schläft sich gut, schön kühl. Im Winter hat man dann das alte Federbett genommen und sich draufgelegt, wisst Ihr, und dann musste man uns noch oben mit einer Plane bedecken, weil der Schnee durch die - die - die Risse im Haus hereinwehte, wisst Ihr, dort, wo die alten Schindeln lose waren und sich hoben und wo dann der Schnee durchwehte. Ach ja, ich weiß das noch so gut.
E-21 Und dann Papa verwendet, um einen Rasierpinsel haben. Ich... Na, da werdet Ihr jetzt staunen. Der Pinsel bestand aus Getreideschoten, ein Rasierpinsel aus Getreideschoten. Er nahm dann immer Mutters alte Seife, die sie hergestellt hatte, befestigte sie, trug mit seinem Getreideschoten-Pinsel den Schaum aufs Gesicht auf und rasierte sich dann mit seinem großen, alten, geraden Rasierer. Sonntags nahm er die - die Papierstücke und tat sie um seinen Kragen, man trug damals Zelluloidkragen, und zwar befestigte er sie ungefähr so am Kragen, damit der - der - der Schaum nicht auf den Hemdkragen kam. Habt Ihr das schon mal jemand machen sehen? Warum, mein, mein!
E-22 Ich erinnere mich auch an eine kleine alte Quelle dort unten, aus der wir oft getrunken haben, und wie wir unser Wasser mit einer alten Kürbiskelle geschöpft haben. Wie viele haben je so eine Kürbiskelle gesehen? Ach ja, wie viele von hier sind überhaupt aus Kentucky? Ah, na, ich sehe hier ja auf lauter Kentucky-Leute! Also so was, ich... ich bin direkt zu... Ich dachte, es wären nur Okies und Arkies [Menschen aus Oklahoma und Arkansas - Red.] hierher gekommen, aber es sieht eher nach einer Invasion aus Kentucky aus. Na, sie sind vor ein paar Monaten in Kentucky auf Öl gestoßen, wisst Ihr, vielleicht sind deshalb gerade einige hier auf der Durchreise.
E-23 Dann weiß ich auch noch, wie Papa immer hereinkam und sich vor dem Essen wusch. Er krempelte die Ärmel hoch, und seine kurzen, haarigen Arme wurden sichtbar. Dann, nachdem er seine Arme entblößt hatte, um sich zu waschen, konnte man, während er sich Wasser ins Gesicht planschte, seine Armmuskeln spielen sehen. Ich meinte: „Wisst Ihr, mein Papa wird bestimmt mal hundertfünfzig Jahre alt.” Er war so stark! Aber mit zweiundfünfzig starb er. Seht Ihr. „Wir haben hier keine bleibende Stadt.” Das stimmt. Wir können nicht fortbestehen.
E-24 Jetzt wollen wir mal eine kleine Reise unternehmen, wir alle zusammen. Schließlich hat ja jeder von Euch hier eine Lebensgeschichte, genau wie ich, und es ist mal ganz schön, wieder in den Gefilden der Erinnerung umherzustreifen, findet Ihr nicht auch? Gehen wir zurück, gehen wir alle miteinander zurück für ein Weilchen, zurück zu ähnlichen Erfahrungen, die wir alle als kleine Kinder gemacht haben.
Hier also nun der erste Teil der Lebensgeschichte. Ich werde ihn nur kurz streifen, denn das steht ja alles im Buch und viele von Euch haben das Buch.
E-25 Ich wurde in einer kleinen Berghütte droben in den Bergen von Kentucky geboren. Es gab nur einen einzigen Raum, in dem wir alle zusammen lebten, ohne irgendwelche Vorleger auf dem Boden, nicht einmal ein Holzbelag, einfach nur der nackte Boden. Dann stand da ein Baumstumpf, der abgesägte obere Teil eines Baumstumpfes mit drei Beinen daran. Das war unser Tisch. Da drängten sich nun all die kleinen Branhams, auch draußen vor der kleinen Hütte balgten und wälzten sie sich, so dass es aussah, als hätte sich eine Schar Opossums im Sand getummelt, all die kleinen Brüder, wisst Ihr. Wir waren unser neun und außerdem ein kleines Mädchen, und sie hat ganz schön harte Zeiten mitgemacht unter der Horde von uns Jungen. Wir sind ihr noch heute einiges schuldig in Anbetracht dessen, wie wir damals mit ihr umgesprungen sind. Sie konnte nicht überallhin mit uns mitgehen, wir schickten sie zurück, sie war ja ein Mädchen. Das konnte sie schlecht einstecken, wisst Ihr. So hatten wir... Und alle...
E-26 Mir fällt noch ein, dass wir hinter dem Tisch nur zwei Stühle stehen hatten, und zwar waren die aus Astrinde gefertigt. Einfach alte Hickory- Nussbaum-Gewächse zusammengesetzt und die Sitzflächen mit Hickory- Rinde verkleidet. Hat jemand schon mal so einen Hickory-Rinden-Stuhl gesehen? Na. Und ich höre noch Mama. Später, als wir umgezogen waren und einen Holzfußboden hatten, saß sie im Schaukelstuhl, die Babys so auf dem Schoss, und der alte Stuhl ging bängedi-bängedi-bäng. Und dann weiß ich noch; Damit die Kleinen nicht aus der Tür schlüpfen konnten, während sie waschen oder sonst was erledigen musste, kippte sie einen Stuhl um und legte ihn irgendwie festgeklemmt quer vor die Tür, so dass die Kleinen nicht hinaus konnten, auch wenn sie zur Quelle gehen musste, um Wasser zu holen, und so weiter.
Meine Mutter war fünfzehn Jahre alt, als ich geboren wurde, und mein Vater war achtzehn. Und ich war das erste von den neun Kindern. Und man erzählte mir später, dass an dem Morgen, als ich geboren wurde...
E-27 Nun, wir waren sehr arm, wirklich die Ärmsten der Armen. Wir hatten nicht einmal ein Fenster in der kleinen Hütte. Es hatte nur so eine Art hölzerne Klappe, die man öffnen konnte. Ich glaube nicht, dass Ihr so etwas schon einmal gesehen habt. Eine kleine Holzklappe, die sich öffnen ließ, statt eines Fensters; man ließ sie tagsüber auf und machte sie dann nachts zu. Damals konnten wir nicht einfach elektrisches Licht einschalten oder auch nur Brennöl benutzen; wir hatten, was man eine Talglampe nennt. Ich weiß nun nicht, ob Ihr wisst, was eine Talglampe war. Nun, was tut Ihr... Und habt Ihr je... habt Ihr schon mal eine Kiefernknolle verbrannt? Wenn Ihr so eine Kiefernknolle auf einen Deckel tut und anzündet, dann brennt es hell. Und das ist das... es raucht ein bisschen, aber man hatte damals keine Möbel, die verrußen konnten. Deshalb hat es nur... das Zimmer war verräuchert. Aber es gab guten Durchzug, denn der Schornstein da oben war sehr groß, so dass der Rauch gut abziehen konnte. So war...
E-28 Ich wurde am - am 6. April 1909 geboren. Ihr könnt Euch also ausrechnen. Ihr wisst schon, ich bin demnach jetzt knapp über fünfundzwanzig. Und an dem Morgen also, als ich geboren wurde, erzählte mir meine Mutter, öffnete man das Fenster. Es gab für uns keine Ärzte, nur eine Hebamme war da. Gerade... Und die Hebamme war meine Großmutter. Und so, als ich geboren wurde und meinen ersten Schrei tat und - und meine Mutter wollte ihr Kind sehen. Und - und sie war selbst nicht mehr als ein Kind. Und als sie das kleine Fenster aufmachten, gerade gegen Tagesanbruch, ungefähr um fünf Uhr... Und die... Da saß ein altes Rotkehlchen neben einem kleinen Busch. So wie auf dem Bild in meinem Buch über meine Lebensgeschichte, das Ihr alle gesehen habt. Ein altes Rotkehlchen saß da und zwitscherte aus Leibeskräften.
E-29 Schon immer hatte ich Rotkehlchen gern. Also, Ihr Jungen, die Ihr mich jetzt über Radio hört, schießt nicht auf meine Vögel! Seht Ihr, es sind - es sind - es sind... Es sind meine Vögel. Kennt Ihr die Geschichte vom Rotkehlchen, wie es seine rote Brust bekommen hat? Ich will hier einen Augenblick innehalten. Wie es seine rote Brust bekam... Es war der Tag, an dem der König der Könige sterben sollte. Er hing am Kreuz und litt, und niemand kam zu Ihm. Er hatte niemand, der Ihm geholfen hätte. Und da war ein kleiner brauner Vogel, der wollte die Nägel aus dem Kreuz ziehen, und er flog immer wieder gegen das Kreuz und zerrte an den Nägeln. Er war zu klein, um sie herauszuziehen, und seine kleine Brust färbte sich rot von Blut. Und seitdem ist seine Brust rot. Schießt ihn nicht ab. Ihr Jungen, lasst ihn in Ruhe.
Er saß also nun seitlich neben dem Fenster und tschirpte, wie Rotkehlchen das eben tun. Und - und Papa machte das Fenster wieder zu. Und als sie die kleine Klappentür zumachten, da kam das Licht, das Ihr auf dem Bild seht, hereingewirbelt durch das Fenster, sagt meine Mutter, und hing über dem Bett. Großmutter wusste nicht, was sie sagen sollte.
E-30 Nun wir sind... wir waren keine religiöse Familie. Meine Leute sind katholisch. Ich bin irischer Abstammung von beiden Elternteilen her. Mein Vater ist reiner Ire, Branham. Meine Mutter ist eine Harvey; allerdings hatte ihr Vater eine Cherokee-lndianerin geheiratet, so dass die kleine Linie oder das irische Blut bei ihr unterbrochen war. Beide, Vater und Mutter, gingen nicht zur Kirche. Sie haben ohne Kirche geheiratet und hingen überhaupt keiner Religionsgemeinschaft an. Da hinten in den Bergen gab es nicht mal eine katholische Kirche. Sie kamen herüber mit den ersten Siedlern, zwei Branhams kamen herüber, und von denen stammen alle Branhams ab; das ist die Genealogie der Familie.
E-31 Und dann öffneten sie... Als sie dieses Fenster öffneten und das Licht da stand, wussten sie nicht, was sie tun sollten. Papa hatte sich, erzählte Mama, eigens zu diesem Anlass ein neues Paar Overall gekauft. Da stand er nun mit den... seinen Armen im Oberteil des alten Overalls, wie die Waldleute und Holzfäller sie in jenen Tagen zu tragen pflegten. Und sie fürchteten sich.
E-32 Als ich dann ungefähr zehn Jahre alt geworden war, nahmen sie mich mit hinauf zu einer kleinen Baptistenkirche, die sich „Oppossum-Reich” nannte - Oppossum-Reich-Baptistenkirche. Ein merkwürdiger Name. Es gab da einen alten Prediger, der ab und zu dort durchreiste - der altmodische Baptisten-Prediger kam ungefähr alle zwei Monate einmal dort vorbei. Beim... Ansonsten hielten die Leute kleine Gottesdienste ab, sie sangen ein paar Lieder, aber Predigten gab es nur jeweils, wenn der Prediger auf seiner Rundreise dort durchkam. Sie bezahlten ihn jedes Jahr mit einem Sack Kürbisse und noch ein paar anderen solchen Sachen, wisst Ihr, die die Leute anpflanzten und ihm gaben. Und so kam denn der alte Prediger vorbei und betete für mich, als ich ein kleiner Junge war. Das war mein erster Kirchgang.
E-33 Ungefähr im Jahre... ich war so ungefähr knapp über zwei Jahre alt, da erlebte ich die erste Vision.
Na ja, sie hatten in den Bergen herumerzählt, dass „das Licht da hereingekommen war”. So wurde denn versucht, das irgendwie zu erklären. Einige sagten, es war bestimmt ein Spiegelreflex, das Sonnenlicht müsse auf einen Spiegel im Haus gefallen sein. Aber wir hatten keinen Spiegel da drin. Und die Sonne war noch nicht raus, es war ja zu früh, fünf Uhr. Und dann, na ja, man ging einfach darüber hinweg. Und als ich ungefähr... ich glaube, ich war annähernd drei Jahre alt...
E-34 Nun, ich muss ehrlich sein. Es gibt hier jetzt Dinge, die ich nicht gern sage, und ich wollte, ich könnte sie unter den Tisch fallen lassen und brauchte sie nicht zu sagen. Und doch, wenn man die Wahrheit sagen will, dann muss man auch die Wahrheit über sich selbst und über die eigenen Leute bringen. Wenn man da ehrlich ist, dann ist es auch immer das gleiche.
Mein Vater war sehr weit davon entfernt, ein religiöser Mensch zu sein. Er war ein typischer Junge aus den Bergen, immer am Trinken, die ganze Zeit. Und er war bei einer Rauferei in Schwierigkelten geraten, und zwei oder drei Männer waren fast dabei umgekommen, als sie sich bei einer Art Party in den Bergen schlugen, beschossen und mit Messern aufeinander losgingen. Und Papa war einer der Hauptakteure bei der Schlägerei gewesen, denn ein Freund von ihm war verletzt worden, und er hatte jemand mit einem Stuhl getroffen. Und er hatte... Der Mann hatte ein Messer gezogen und wollte es gerade Papas Freund, der am Boden lag, ins Herz stoßen, und Papa ergriff für seinen Freund Partei. Und es muss wirklich ein schrecklicher Kampf gewesen sein, denn man schickte den Sheriff aus dem weit entfernt gelegenen Burkesville, viele Meilen weiter, zu Pferde hinter Papa her.
E-35 So schwebte der verletzte Mann also in Lebensgefahr. Vielleicht sind unter meinen Zuhörern Angehörige von ihm. Ich werde seinen Namen nennen. Will Yarbrough hieß er. Wahrscheinlich haben sie... Ich denke, einige von ihnen leben in Kalifornien, von seinen Söhnen. Aber er war ein großer, bulliger, starker Mann, er hat seinen eigenen Sohn mit einer Zaunlatte erschlagen. Er - er war also ein sehr starker und böser Mann. Und so fand also ein großer Messerkampf statt zwischen ihm und Papa. Und mein Vater hat den Mann fast getötet, deshalb musste er aus Kentucky fliehen und über den Fluss nach Indiana übersetzen.
E-36 Er hatte einen Bruder, der damals in Louisville lebte, in Kentucky, der war Hilfs-Superintendent von den Wood Mosaic Saw Mills in Kentucky, in Louisville. Und so kam Papa und wollte seinen älteren Bruder aufsuchen. Papa war der jüngste von den Brüdern, es waren siebzehn Kinder. Und so kam er also, um seinen Bruder zu finden, und dabei blieb er für fast ein Jahr verschwunden. Er konnte nicht zurückkommen, weil er polizeilich gesucht wurde. Und dann haben wir per Brief von ihm gehört; mit falschem Namen unterschrieben, aber er hatte meiner Mutter schon gesagt, auf welche Weise sie von ihm hören würde.
E-37 Und dann erinnere ich mich, ich stand bei der Quelle, direkt hinter der kleinen Hütte. Und während der Zeit nach... Es waren neun... elf Monate Unterschied zwischen mir und meinem nächsten Bruder, und er konnte noch nicht laufen. Ich hielt einen großen Stein in der Hand, ich wollte ihm zeigen, mit welcher Wucht ich den Stein in die Pfütze werfen konnte, dort, wo die Quelle heraussprudelte und die Erde durchtränkte. Und da hörte ich einen Vogel, und der sang oben auf einem Baum. Ich schaute zu dem Baum hinauf, und der Vogel flog weg, und dabei sprach eine Stimme zu mir.
Nun, ich weiß, Ihr denkt, daran kann ich doch nicht mehr zurückdenken, daran kann ich mich doch nicht mehr erinnern. Aber Gott der HErr, der der Richter ist, die Erde und die Himmel und alles, was ist, weiß, dass ich die Wahrheit sage.
E-38 Als der Vogel wegflog, kam eine Stimme von der Stelle im Baum, wo der Vogel gesessen hatte, wie ein Wind, der sich im Busch verfängt, und sagte: „Du wirst in der Nähe einer Stadt namens New Albany wohnen.” Und seit der Zeit, wo ich drei Jahre alt war, bis heute habe ich im Umkreis von drei Meilen von New Albany, Indiana, gewohnt.
Ich ging rein und erzählte meiner Mutter davon. Na ja, sie dachte, ich hätte geträumt oder dergleichen.
Später zogen wir dann nach Indiana, wo Vater für einen Mann namens Mr. Wathen arbeitete, ein reicher Mann. Er war der Besitzer der Wathen Distilleries. Und er verfügt über große Anteile an Unternehmen. Er ist Multimillionär bei den Louisville Colonels und -und Baseball und so weiter. Und dann lebten wir da in der Nähe. Und obwohl Papa ein armer Mann war, konnte er das Trinken doch nicht sein lassen; so fing er denn an, bei der Whiskey-Herstellung mitzuarbeiten, in - in einer Destillerie.
Das bedeutete für mich eine schwere Belastung, denn ich war das älteste der Kinder. Ich musste kommen und Wasser zur Destillieranlage schaffen, damit die Apparaturen gekühlt werden konnten, während sie den Whiskey zubereiteten. Der Besitzer hat dann den Whiskey verkauft und noch zwei oder drei Destillerien dazu erworben. Das ist jetzt wieder etwas, das ich nicht gern erzähle, aber es ist nun mal die Wahrheit.
E-39 Und dann erinnere ich mich, wie ich eines Tages von der Scheune weinend nach Hause kam. Draußen hinter der Scheune nämlich befand sich ein Teich, er... wo sie immer das Eis heraushackten. Viele von Euch werden noch wissen, wie man damals Eisstücke herauszuhacken und dann in Sägemehl zu packen pflegte. Auf die Weise bewahrte Mr. Wathen da draußen auf dem Lande Eis auf. Und Vater war sein - sein Chauffeur, ein Privatchauffeur. Und wenn sie dann um die Zeit, wenn der Teich voll war von Fischen, das Eis heraushacken konnten und es gebracht und in Sägemehl verpackt hatten, dann konnten sie das Eis im Sommer, wenn es auf dem Teich schmolz und abnahm, benutzen - nicht um zu trinken, sondern um Wasser zu kühlen, um es um ihre Eimer herumzulegen und um ihre Milch und so weiter. Das Eis war ziemlich sauber, glaube ich, mehr wie aus einem See.
E-40 Eines Tages musste ich nun Wasser herbeischaffen von der Pumpe draußen, etwa einen Häuserblock entfernt. Ich schimpfte über diejenigen, die das nicht mussten, denn ich war gerade aus der Schule gekommen, und all die Jungen gingen zum Teich Fische fangen. Ich hatte Angeln so gern. Und die durften alle Fischen gehen, nur ich nicht, ich musste Wasser heranschaffen für diese Destillieranlage. Natürlich musste das heimlich, still und leise gemacht werden, es war ja die Zeit des Alkohol Verbots. Und ich... Es war eine ganz schöne Strapaze. Und ich weiß noch, wie ich da ankam mit einer angeschlagenen Zehe, ich hatte einen Maiskolben drunter gebunden, um nicht mit dem Zeh in den Staub zu kommen. Habt Ihr das auch schon mal gemacht? Einfach einen Maiskolben so unter die Zehe gebunden, nur mit einer Schnur festgebunden. Der Zeh bleibt oben wie so ein Schildkrötenkopf beinahe, wisst Ihr, so nach oben. Mit dem Maiskolben unter dem Zeh konnte man meine Spur überall hin verfolgen, auch zu der Stelle, wo ich den Zeh angeschlagen hatte, wisst Ihr. Ich hatte keine Schuhe. Überhaupt hatten wir nie Schuhe an, manchmal den halben Winter über. Wenn doch einmal, dann... es war, was wir gerade so auflesen konnten, was jemand uns gab. Auch die Kleider: Was uns gerade jemand, was uns die Barmherzigkeit gab.
E-41 Und ich blieb unter diesem Baum stehen, und ich saß da und schimpfte, es war im September, weil ich doch angeln gehen wollte, statt dessen musste ich mehrere Kübel Wasser mit kleinen Eimern voll schöpfen, die ungefähr so hoch waren, jeder vielleicht für zwei Liter - ich war ja nur ein kleiner Junge von etwa sieben Jahren. Und ich musste sie in einen großen Kübel ausleeren und dann zurückkehren und zwei neue Eimer füllen und wieder Wasser pumpen. Das war das Wasser, das wir hatten. Und die Nacht wollten sie eine Ladung von dem Maiswhiskey absetzen, diese Männer mit Papa, oben bei dem Haus.
E-42 Ich weinte. Auf einmal hörte ich etwas, ein Geräusch wie von einem Wirbelwind, ungefähr so (hoffentlich wird das jetzt nicht zu laut): „Huuuussssch, huuuussssch.” So etwa hat sich das angehört. Nun, es war furchtbar ruhig, und ich blickte mich um. Und wisst Ihr was, ein kleiner Wirbelwind, ich glaube, man nennt es einen kleinen Zyklon. Im Herbst streichen sie jedes Jahr durch die Felder, wisst Ihr, und wirbeln die Blätter und so weiter auf, im Herbst, wenn die Blätter gerade anfangen, sich zu verfärben. Und ich war gerade unter einer großen weißen Pappel, etwa auf halbem Wege zwischen der Scheune und dem - dem Haus. Und ich hörte das Geräusch. Und ich blickte mich um, aber es war genau so ruhig wie hier jetzt in diesem Raum. Kein Blättchen bewegte sich irgendwo, nichts. Und ich dachte: „Woher mag denn dieses Geräusch kommen?” Na ja, dachte ich, muss wohl in der Ferne sein. Nur ein Junge. Und es wurde lauter und lauter.
E-43 Ich nahm meine kleinen Eimer auf, schimpfte noch ein paar Mal und ging die Wiese hinauf, ich ruhte aus. Ich war gerade erst ein paar Schritte gegangen, weg von den überschattenden Asten dieses großen Baumes, und, meine Güte, da gab es ein Brausen! Ich drehte mich um und guckte, und da war in halber Höhe des Baumes noch ein Wirbelwind, der drehte sich immer um den Baum herum, immer herum und bewegte die Blätter. Nun, ich dachte mir noch nichts besonderes dabei, zumal in der Jahreszeit, im Herbst, da kamen schon mal solche Wirbelwinde auf. Kleine... Wir nennen sie „Wirbelwinde”. Sie - sie wirbeln den Staub auf. Ihr kennt sie bestimmt aus der Wüste. Genau dasselbe. So schaute ich denn zu, aber es ging nicht weg. Gewöhnlich geht es nur Husch! für einen Augenblick, dann ist es vorbei; aber dieser hier dauerte schon mindestens zwei Minuten.
E-44 Gut, ich machte mich wieder auf den Weg die Wiese hinauf. Und ich drehte mich wieder um, um mir das anzusehen. Und als es sich bewegte, sagte eine menschliche Stimme, genau so vernehmlich wie jetzt meine hier: „Du sollst nie trinken, rauchen oder Deinen Körper sonst auf irgend eine Weise beflecken. Es gibt eine Aufgabe für Dich zu erfüllen, wenn Du älter wirst.” Na, ich war zu Tode erschrocken! Ihr könnt Euch vorstellen, wie ich kleiner Kerl mich fühlte. Ich ließ die beiden Eimer fallen und rannte nach Hause, so schnell ich konnte, aus vollem Halse schreiend.
E-45 In der Gegend gibt es eine Copperheadenschlangenart, die ist äußerst giftig. Meine Mutter dachte, ich wäre vielleicht auf so eine Copperheadschlange getreten, und kam den Garten entlang mir entgegen gerannt. Und ich warf mich ihr in die Arme und weinte und drückte und küsste sie. Und sie fragte: „Was ist passiert, bist Du von einer Schlange gebissen worden?” Sie untersuchte mich von Kopf bis Fuß.
Ich sagte: „Nein, Mama! Da unten in dem Baum ist ein Mann.”
Und sie sagte: „Oh, Billy, Billy! Na sag' schon, was war wirklich los?” Und sie sagte: „Hast Du aufgehört und bist eingeschlafen?”
Ich sagte: „Nein, Mutti! Da in dem Baum ist ein Mann, und er hat zu mir gesagt, ich soll nicht trinken und nicht rauchen.”
E-46 „Keinen Whiskey trinken und - und solche Sachen.” Und ich schöpfte Wasser für eine heimliche Destillieranlage, gerade damals! Und Er sagte: „Du sollst nie trinken oder Deinen Körper sonst wie beflecken.” Das ist unmoralisch, wisst Ihr, und meine Kind... meine Jugend mit Frauen. Und das kann ich mir zugute halten, ich habe mich nicht ein einziges Mal solcher Dinge schuldig gemacht. Der HErr hat mich vor diesen Dingen bewahrt; Ihr werdet es im weiteren Verlauf meiner Erzählung sehen. Also denn, „Du sollst nicht trinken und nicht rauchen oder Deinen Körper beflecken, denn Du hast noch eine Aufgabe zu erfüllen, wenn Du älter wirst.”
Nun, ich erzählte das Mama, und - und sie lachte über mich. Und ich war einfach hysterisch. Sie rief den Doktor, und der Doktor sagte: „Tja, er ist einfach nervös, das ist alles.” So steckte sie mich denn ins Bett. Und seitdem, von dem Tag an bis heute, bin ich nicht mehr an dem Baum vorbeigegangen. Ich fürchtete mich. Ich ging auf der anderen Seite des Gartens hinunter, denn ich dachte, da oben im Baum wäre ein Mann, der zu mir sprach - es war eine mächtige, tiefe Stimme.
E-47 Und dann, ungefähr einen Monat nach diesem Vorfall, spielte ich draußen im Vorgarten mit meinen kleinen Brüdern Murmeln. Und ganz plötzlich überkam mich ein merkwürdiges Gefühl. Und ich hielt inne und setzte mich neben einen Baum nieder. Und wir befanden uns direkt oben am Ufer des Ohio-Flusses. Und ich blickte hinab in Richtung Jeffersonville und sah eine Brücke aufsteigen und da hinübergehen, über den Fluss - sie überspannte den Fluss. Und ich sah sechzehn Menschen (ich habe sie gezählt) von dort oben herunterfallen - sie kamen bei der Brücke ums Leben. Ich rannte ganz schnell hinein und erzählte meiner Mutter davon, und sie dachte, ich wäre eingeschlafen. Aber sie haben es sich gemerkt, und zweiundzwanzig Jahre später wurde gerade an der Stelle die Municipal Brücke fertig, viele von Euch überqueren sie, wenn Ihr hierher kommt, und sechzehn Menschen kamen beim Bau der Brücke über den Fluss ums Leben.
Es war ohne Ausnahme immer vollkommen wahr. Wie Ihr Es hier im Auditorium sieht, so ist Es die ganze Zeit gewesen.
E-48 Nun, man dachte, ich sei einfach nervös. Und das stimmt, ich bin ein nervöser Mensch. Aber wenn Ihr mal drauf achtet: Menschen, die - die zu besonderen geistigen Gaben neigen, sind nervös.
Seht Euch Dichter und Propheten an. Und denkt an William Cowper, der das bekannte Lied geschrieben hat; „Es gibt eine Quelle, gefüllt mit Blut, das von Immanuel stammt.” Habt Ihr je... Ihr kennt das Lied. Ich stand vor nicht allzu langer Zeit an seinem Grab. Bruder Julius, glaube ich, ich weiß nicht, nein... ja, richtig, er war mit uns dabei an dem Grab. Und - und dort, nachdem er das Lied geschrieben hatte, verließ ihn die Eingebung, er - er versuchte, sich in den Fluss zu stürzen, um Selbstmord zu begehen. Seht Ihr, der Geist hatte ihn verlassen. Und Menschen wie Dichter und Schriftsteller und... oder nein... ich meine, Propheten.
E-49 Seht Euch Elia an, wie er auf dem Berg stand und Feuer vom Himmel herab rief und Regen vom Himmel. Dann, als der Geist ihn verließ, lief er vor einer Frau, die ihn bedrohte, davon. Und Gott fand ihn, in einer Höhle zurückgezogen, vierzig Tage später.
Denkt an Jona. Er war so inspiriert, nachdem der HErr ihn gesalbt hatte, dass er dort in Ninive gepredigt hat, bis eine - eine Stadt, so groß wie Saint Louis, in Sack und Asche Busse tat. Und dann, was passierte mit ihm, als der Geist ihn verließ? Wir finden ihn, nachdem der Geist ihn verlassen hat, oben auf dem Berg, wie er zu Gott betet, er möge ihm das Leben nehmen. Und, seht Ihr, es ist Inspiration. Und wenn diese Dinge geschehen, dann - dann haben die eine Wirkung auf einen.
E-50 Dann weiß ich, wie ich heranwuchs. Ich war drauf und dran, ein junger Mann zu werden. - Ich mache jetzt schnell, ich will es rasch über die Bühne bringen. - Als ich ein junger Mann zu werden begann, hatte ich Ideen im Kopf wie alle jungen Männer. Ich... ging zur Schule und traf junge Mädchen. Wisst Ihr, ich war sehr schüchtern, wisst Ihr. Und ich - ich hatte schließlich auch eine kleine Freundin. Wie alle Jungen in meinem Alter. Damals war ich ungefähr fünfzehn, glaube ich. Und - und, also - oh, sie war hübsch. Augen wie ein Täubchen und Zähne wie Perlen und ein Hals wie ein Schwan, und sie - sie war wirklich hübsch.
E-51 Und noch ein Junge, er... wir waren gute Freunde, so bekam er von seinem Papa altes Modell-T Ford, und wir verabredeten uns mit unseren Mädchen. Wir wollten sie mitnehmen, ein bisschen herumfahren. Benzin hatten wir genug, ungefähr sieben Liter. Wir mussten das Ersatzrad hochheben, um den Wagen anzuwerfen. Ich weiß nicht, ob Ihr Euch noch dran erinnert, wie das war mit dem Ankurbeln. Aber wir - wir kamen ganz gut damit zurecht.
Und ich hatte ein paar Fünf-Cent-Stücke in der Tasche, und so hielten wir an einer kleinen Verkaufsbude und nahmen... man bekam für fünf Cent ein Schinkenbrot. Ach ja, ich war ja reich, und so konnte ich gleich vier Stück davon kaufen! Seht Ihr. Und nachdem wir unsere belegten Brote aufgegessen und unser Cola getrunken hatten, ging ich die leeren Flaschen wegbringen. Und als ich zurückkam, da - die Frauen hatten damals gerade angefangen, ihre Würde zu verlieren oder ihre Fraulichkeit - rauchte mein Täubchen eine Zigarette.
E-52 Nun, ich hatte schon immer meine Meinung über Zigaretten rauchende Frauen, und die hat sich seit damals um kein Haar geändert. Jawohl, so ist das. Es ist das Niedrigste, was eine Frau nur tun kann. Ja, so ist es, ganz genau. Und ich - ich dachte, ich... Nun, die Zigarettenhersteller können mich dafür belangen, aber ich sage Euch, das ist einfach ein Teufelsstück. Es ist das Mörderischste und die größte Sabotage für dieses Land. Mir wäre es lieber, mein Sohn wäre ein Säufer, als dass er Raucher ist. Das ist die Wahrheit. Lieber würde ich meine Frau betrunken auf dem Boden daliegen sehen als mit einer Zigarette im Mund. Das ist es, wie...
E-53 Nun, dieser Geist Gottes, der mit mir ist, wenn das der Geist Gottes ist - was Ihr anzweifeln könntet - , dann sage ich Euch, Eure Chancen, wenn Ihr mal dort seid, stehen ziemlich schlecht, wenn Ihr raucht, weil das einfach... jedes Mal. Ihr bemerkt es auf dem Podium, wie Er es verdammt. Es ist eine abscheuliche Sache. Lasst die Finger davon. Meine Dame, wenn Du Dich dessen schuldig gemacht hast: Bitte, im Namen Christi, lasse es sein! Es zerbricht Dich. Es bringt Dich um. Es wird... es ist ein - es ist Krebs, Wagenladungen voll.
Die Ärzte versuchen, Euch zu warnen. Und dann, wie die das Zeug verkaufen können! Wenn Ihr in den Laden gehen und sagen würdet: „Ich
möchte bitte für zwei Mark Krebs“, dann würden die Euch ganz schön angucken. Aber wenn Ihr für zwei Mark Zigaretten kauft, dann ist das genau dasselbe. Das sagen die Ärzte. Oh, dieses geldbesessene Land! Es ist zu schade. Es ist mörderisch. Das hat man bewiesen.
E-54 Als ich also das hübsche kleine Mädchen sah, wie es sich so chic gab mit dieser Zigarette in der Hand, da traf mich fast der Schlag, denn ich dachte wirklich, ich liebe sie. Und ich dachte: „Nun ja...”
Ich weiß, man nennt mich einen „Frauenhasser”, Ihr wisst das auch, weil ich immer irgendwie gegen die Frauen bin, aber nicht gegen Euch, liebe Schwestern. Ich bin einfach gegen die Art, wie sich die modernen Frauen benehmen. Das stimmt. Gute Frauen sollten zusammen verpackt [ermutigt] werden.
E-55 Aber ich weiß noch, als mein Vater noch da oben tätig war, musste ich manchmal mit Wasser und anderen Sachen zu ihm, und dabei sah ich dort junge Frauen, nicht älter als siebzehn, achtzehn Jahre, zusammen mit Männern meines Alters - meines fetzigen Alters; die Mädchen waren betrunken, und sie mussten wieder nüchtern gemocht werden und bekamen schwarzen Kaffee, damit sie wieder nach Hause gehen und ihren Männern etwas zu Essen machen konnten. Und ich, oh, ich sagte so etwas wie: „Ich...” Das war meine Bemerkung damals: „Die sind nicht mal eine gute, saubere Kugel wert, um sie damit zu töten.” So ist das. Und ich hasste die Frauen. Das stimmt. Und ich muss jetzt scharf aufpassen, um nicht immer noch genau dasselbe zu denken.
E-56 Andererseits ist natürlich eine gute Frau ein Juwel in der Krone ihres Mannes. Man sollte sie ehren. Sie... Meine Mutter ist eine Frau, meine Frau auch, und sie sind sehr lieb. Und ich habe Tausende christliche Schwestern, die ich hoch respektiere. Aber nur, wenn sie - wenn sie respektieren können, wozu Gott sie gemacht hat, für die Mutterschaft und als richtige Königin, ja, so ist das. Sie ist eins der besten Dinge, die Gott dem Manne geben kann, so eine Frau. Außer der Erlösung ist die Frau das Beste, wenn sie eine gute Frau ist. Aber wenn nicht, dann sagt Salomo: „Eine gute Frau ist eine Zierde dem Haupt ihres Mannes, aber eine - eine schlechte Frau ist wie Wasser in seinem Blut.” Und das stimmt, es ist das Schlimmste, was einem passieren kann. Deshalb ist eine gute Frau... Wenn Du eine gute Frau bekommen hast, Bruder, dann solltest Du ihr höchste Achtung zollen. Jawohl, das solltest Du tun. Eine wirkliche Frau! Und, Kinder, wenn Ihr eine richtige Mutter habt, die zu Hause bleibt und versucht. Euch zu versorgen, die Eure Kleider sauber hält. Euch zur Schule schickt. Euch von Jesus erzählt, dann solltet Ihr diese liebe alte Mutter von ganzem Herzen ehren. Ihr solltet diese Frau achten, jawohl, denn sie ist eine wirkliche Mutter.
E-57 Es wird so viel über die Rückständigkeit der Leute aus den Bergen von Kentucky geredet. Aber es gibt alte Mütterchen da draußen, die könnten mal hierher nach Hollywood kommen und Euch modernen Müttern zeigen, wie man Kinder erzieht. Bei denen soll ein Sprössling mal wagen, eines Nachts mit wirrem Haar, mit Lippen... - wie nennt man das noch? -, mit diesem Make-up- Zeug im Gesicht, mit zerknautschten Kleidern und betrunken nach Hause zu kommen! Ich kann Dir sagen, Bruder, sie würde einen Ast von dem Hickory- Nussbaum nehmen, und die Tochter wäre das letzte Mal weg gewesen. Ich kann Dir sagen, sie würde... Und wenn Ihr hier mehr von der Sorte hättet, dann hättet Ihr hier ein besseres Hollywood und ein besseres Land. So ist das. Es stimmt. „Versuche nur, modern zu sein” - das - das ist einer der Tricks vom Teufel.
E-58 Als ich also das junge Mädchen sah, da blutete mir das Herz, und ich dachte: „Armes Mädchen!”
Und sie sagte: „Ach, möchtest Du auch eine Zigarette, Billy?” Ich sagte: „Nein danke”, sagte ich, „Ich rauche nicht.”
Sie sagte: „Nun, Du hast auch gesagt. Du tanzt nicht.” Sie wollten zu einer Tanzveranstaltung, und ich wollte nicht mit. Sie sagten, es gäbe Tanz unten im Sycamore Garden, wie sie es nannten.
Und ich sagte: „Nein, ich tanze nicht.”
Sie sagte: „Also Du tanzt nicht. Du rauchst nicht. Du trinkst nicht - wie hast Du denn überhaupt Spaß am Leben?”
Ich sagte: „Na ja, ich fische gern und ich jage gern.” Das war für sie nicht interessant.
So sagte sie denn: „Nimm diese Zigarette.”
Und ich sagte: „Nein, vielen Dank, ich rauche nicht.”
E-59 Und ich war auf dem Kotflügel stehen. Damals, Ihr erinnert Euch, hatte man Trittbretter an dem alten Ford, und da stand ich nun auf dem Kotflügel; ansonsten saßen wir beide, sie und ich, auf den Rücksitzen. Und sie sagte: „Du willst tatsächlich keine Zigarette rauchen? Mir scheint, wir Mädchen haben mehr Mumm in den Knochen als euer eins.”
Und ich sagte: „Nein danke, ich glaube nicht, dass ich das möchte.”
Sie sagte: „Ach, Du großes Muttersöhnchen!” Mann, dos saß! Ich wollte der große böse Bill sein, ich- ich wollte ganz bestimmt nichts von einem Muttersöhnchen an mir haben. Seht Ihr, ich wollte Preisringer sein, das war meine Vorstellung vom Leben. Deshalb sagte ich... „Muttersöhnchen! Muttersöhnchen!”
E-60 Das konnte ich nicht ertragen, und so sagte ich: „Gib her!” Ich streckte die Hand aus und sagte: „Ich werde Dir zeigen, ob ich ein Muttersöhnchen bin oder nicht.” Nahm die Zigarette heraus und fing an, mit den Streichhölzern zu hantieren. Nun, ich weiß, Ihr seid... Aber ich bin nicht verantwortlich für das, was Ihr denkt, ich bin nur verantwortlich dafür, dass ich die Wahrheit sage. Als ich gerade die Zigarette anzünden wollte, genauso fest entschlossen, zu rauchen, wie ich diese Bibel hier hochnehme, seht Ihr, da hörte ich, wie etwas ging: „Huuuussssch!” Ich versuchte es noch einmal, ich konnte die Zigarette nicht in den Mund stecken. Und ich fing an zu weinen und warf das Ding weg. Sie lachten mich aus. Und ich ging zu FUSS nach Hause, hoch durch die Felder, setzte mich dann da draußen hin und weinte. Und - und ich war todunglücklich.
E-61 Dann erinnere ich mich, wie eines Tages Papa mit uns Jungen zum Fluss hinunterging. Mein Bruder und ich mussten mit einem Boot den Fluss rauf- und runterfahren und alte Flaschen auffischen, in die dann der Whiskey abgefüllt werden konnte. Wir bekamen fünf Cent für jedes Dutzend, das wir im Fluss aufgegabelt hatten. Und Papa war mit dabei, und er hatte eine von diesen kleinen flachen... ich glaube, es war eine Viertelliterflasche. Unten am Ufer lag ein umgestürzter Baum, und Papa... Und dann war noch dieser Mann da, Mr. Dornbush. Ich hatte sein... Er hatte ein schönes Boot, und ich wollte mich gut mit ihm stehen, denn ich wollte das Boot gern benutzen. Es hatte gute Ruder, während meins überhaupt keine Ruder hatte. Wir mussten einfach alte Bretter zum Paddeln nehmen. Und wenn er mich sein Boot benutzen ließ... Er hatte Schweißarbeiten gemacht und Papa beim Bau der Destillieranlagen geholfen. Deshalb war er... Sie setzten sich rittlings auf den umgestürzten Baum, und Papa langte in seine Hosentasche und zog die kleine flache Whiskeyflasche heraus, gab sie ihm, und er nahm einen Schluck, gab sie dann Papa zurück, er nahm einen Schluck, und stellte sie dann auf einen kleinen Wurzelspross, der seitlich aus dem Baum herausgewachsen war. Und Mr. Dornbush nahm die Flasche auf und sagte: „Hier, Billy, jetzt bist Du an der Reihe.”
Ich sagte: „Vielen Dank, ich trinke nicht.”
Er sagte: „Was, ein Branham und trinkt nicht?” Fast jeder war sozusagen in seinen Stiefeln gestorben. Und er sagte: „Ein Branham und trinkt nicht?”
Ich sagte: „Nein, mein Herr.”
“Nein, sagte mein Vater, „ich habe ein Muttersöhnchen großgezogen.”
E-62 Mein Papa nannte mich ein Muttersöhnchen! Ich sagte: „Geben Sie mir die Flasche da!” Und ich zog den Korken heraus, fest entschlossen, zu trinken, und als ich gerade ansetzen wollte, da ging es: „Huuuussssch!” Ich reichte die Flasche zurück und machte mich, so schnell ich konnte, durch die Felder auf und davon, ich weinte. Irgendetwas ließ nicht zu, dass ich es tat. Seht Ihr, ich konnte nicht sagen, dass es irgendwie an mir lag - ich war fest entschlossen, zu trinken -, sondern es war Gott, Seine Gnade, Seine erstaunliche Gnade, die mich davor bewahrte, diese Dinge zu tun. Ich selbst hätte sie gern getan, aber Er ließ es einfach nicht zu.
E-63 Später dann, ich war etwa zweiundzwanzig Jahre alt, fand ich ein Mädchen - ein liebes Ding. Sie war ein Mädchen, das zur Kirche ging, und zwar war sie Deutsch-Lutherisch. Sie hieß Brumbach, B-r-u-m-b-a-c-h, das kommt von dem Namen Brumbaugh. Und sie war ein nettes Mädchen. Sie rauchte und trank nicht, auch - auch tanzte sie nicht oder sonst was, ein nettes Mädchen. Ich ging schon eine Weile mit ihr, und ich war damals ungefähr zweiundzwanzig. Ich hatte genug Geld zusammengespart, um mir einen alten Ford kaufen zu können, und ich... wir gingen gemeinsam aus. Und damals, zu der Zeit, gab es keine Lutherische Kirche in der Nähe, sie waren von Howard Park weiter hoch gezogen.
E-64 Und so gab es da einen Prediger, derselbe, der mich später in der Missionary Baptist Church ordinierte, Dr. Roy Davis. Schwester Upshaw... Derselbe, der Bruder Upshaw zu mir herüber schickte oder mit ihm über mich sprach, Dr. Roy Davis. Und so war er also der Prediger, und zwar hatte er die First Baptist Church oder die - die... Ich glaube, es war auch nicht die First Baptist Church, es war die Missions-... es wurde die Missionary Baptist Church in Jeffersonville genannt. Und er predigte damals dort, und wir pflegten abends zum Gottesdienst zu gehen, und so... Und dann kamen wir immer zurück. Und ich selbst schloss mich der Gemeinde nie an, aber ich ging gern mit ihr mit. Denn mein Hauptgedanke war, ich wollte mir ihr Zusammensein. Ich will da ruhig ganz ehrlich sein.
E-65 So ging ich denn immer zusammen mit ihr hin, und eines Tages... Sie stammte aus einer netten Familie. Und ich fing an, mir Gedanken zu machen: „Weißt Du, weißt Du, Du solltest diesem Mädchen nicht die Zeit stehlen. Es ist - es ist nicht richtig, denn sie ist so ein nettes Mädchen, und ich bin arm und - und ich...” Mein Vater war gesundheitlich ganz herunter, und ich - ich... Ich hatte keinerlei Möglichkeiten, für den Unterhalt eines solchen Mädchens zu sorgen, die doch ein schönes Heim mit Teppichen auf dem Boden gewohnt war.
E-66 Ich weiß noch, wie ich den ersten Teppich in meinem Leben gesehen habe. Ich wusste gar nicht, was das war. Ich ging seitlich daran vorbei. Ich dachte, das wäre das Schönste, was ich je im Leben gesehen hatte. „Wie können die nur so etwas auf den Boden legen?” Es war der erste Teppich, den ich je gesehen habe. Es war -es war einer von diesen... Ich glaube, man nennt sie „Mattenvorleger”. Kann sein, dass ich mich jetzt täusche. Irgend so eine Art Flechtmatte, so etwas Zusammengeflochtenes, und das auf dem Fußboden. Es war schön grün und rot mit großen Streifen, die in der Mitte hineingearbeitet waren, wisst Ihr. Eine hübsche Sache.
E-67 Und so erinnere ich mich, dass ich - ich mir klar machte, dass ich sie entweder fragen musste, ob sie mich heiraten wollte, oder ich musste mich zurückziehen und den Weg dafür frei machen, dass ein guter Mann sie heiratete, jemand, der gut zu ihr sein würde, der für sie sorgen konnte und freundlich zu ihr war. Ich konnte freundlich zu ihr sein, aber ich - ich - ich verdiente nur zwanzig Cent- die Stunde. Deshalb konnte ich ihr nicht all zuviel bieten. Und ich... Wenn man an die ganze große Familie denkt, die wir versorgen mussten, und Papas Gesundheit hatte stark nachgelassen, und ich musste sie alle versorgen - nun, es war eine ganz schön harte Zeit für mich.
E-68 Deshalb dachte ich: „Nun gut, das einzige, was mir übrig bleibt ist, dass ich ihr sage, dass ich - ich - sie - ich - ich nicht wiederkommen würde, weil ich einfach zu viel von ihr halte, als dass ich ihr Leben kaputtmachen wollte, indem ich sie hier an der Nase herumführe.” Und dann dachte ich: „Vielleicht kann jemand sie dann gewinnen und sie heiraten und ihr ein schönes Zuhause bieten. Und wenn ich sie auch nicht selbst haben kann, so würde ich - so würde ich doch wissen, dass sie glücklich ist.”
Und so dachte ich: „Aber ich - ich kann sie einfach - ich kann sie einfach nicht aufgeben!” Und ich - ich war in einer schlimmen Verfassung. Tag für Tag dachte ich darüber nach. Und ich war zu schüchtern, sie um ihre Hand zu bitten. Jeden Abend hatte ich mir vorgenommen: „Heute fragst Du sie.” Aber wie soll man's nennen, Schmetterlinge oder was man da in seinem...? Ihr alle, liebe Brüder, habt wahrscheinlich ähnliche Erfahrungen in dieser Sache gemacht. Es war wirklich ein ganz komisches Gefühl, mein Gesicht wurde jedes mal ganz heiß. Ich - ich wusste nicht, ich konnte sie nicht fragen.
Und so werdet Ihr Euch wohl wundem, wie ich jemals dazu kam, trotzdem zu heiraten. Wisst Ihr was? Ich schrieb ihr einen Brief und fragte sie. Und so... Nun, es fing nicht an mit „Liebes Fräulein”, es war schon ein bisschen mehr. Ihr wisst schon, was Liebesbezeugungen anbelangt. Es war nicht einfach ein - eine Einverständniserklärung, es war... Ich - ich schrieb es auf, so gut ich nur konnte.
E-69 Und ich hatte ein bisschen Angst vor ihrer Mutter. Ihre Mutter war... Sie war in gewisser Weise herb. Aber ihr Vater war ein freundlicher alter Deutscher, einfach ein feiner alter Bursche. Er war Organisator der Brüderschaft und der Eisenbahnangestellten und machte damals seine fünfhundert Dollar im Monat. Und ich mit meinen zwanzig Cent die Stunde wollte seine Tochter heiraten. Du liebe Zeit! Ich wusste, das würde nie klappen. Und ihre Mutter war sehr... Nun, sie ist eine nette Frau. Und sie - sie war so wie die von der High Society, wisst Ihr, so ganz etepetete, wisst Ihr, und so konnte sie natürlich sowieso nicht viel mit mir anfangen. Ich war einfach ein Hinterwäldler, und sie war der Meinung, Hope sollte lieber mit einem Jungen aus besseren Kreisen gehen, und ich - ich - ich denke, sie hatte recht. Und so...“ Aber ich - ich war damals anderer Meinung.
E-70 Ich dachte also: „Nun gut, ich weiß nicht, wie ich es machen soll. Ich - ich kann ihren Papa nicht fragen, und ihre Mutter werde ich ganz bestimmt nicht fragen. Und deshalb werde ich zuerst sie selbst fragen.” So schrieb ich einen Brief. Und an dem Morgen, auf dem Weg zur Arbeit, warf ich ihn in den Briefkasten. Die Post... Wir gingen am Mittwochabend zur Kirche, und das war am Montagmorgen. Am Sonntag hatte ich wieder die ganze Zeit versucht, sie zu fragen, ob sie meine Frau werden wolle, und ich hatte einfach nicht den Mut dazu gefunden.
Also, ich warf den Brief in den Briefkasten. Und an dem Tag fiel mir bei der Arbeit plötzlich ein? „Wie, wenn der Brief ihrer Mutter in die Hände fällt?” Du liebe Güte! Das wäre das Ende für mich, wenn - wenn sie ihn je in die Hände bekommen sollte, denn es war ihr nicht all zuviel an mir gelegen. Ich schwitzte vor Aufregung bei dem Gedanken.
E-71 Und als ich an dem Mittwochabend ankam, meine Zeit, da dachte ich: „Wie soll ich jetzt da oben reingehen? Wenn ihre Mutter den Brief tatsächlich abgefangen hat, dann setzt es was für mich; aber ich hoffe, er ist in die richtigen Hände geraten.” Ich hatte „Hope” auf den Umschlag geschrieben. So hieß sie, Hope. Und so sagte ich mir: „Ich schicke ihn einfach an Hope.” Und deshalb... Und ich dachte, sie hätte ihn vielleicht nicht bekommen.
Und ich wusste, dass ich besseres zu tun hatte, als draußen im Wagen sitzen zu bleiben und auf die Hupe zu drücken, um sie herauszurufen. Und jeder Junge, der nicht genug Mut hat, in so einem Fall zum Haus hochzugehen und an die Tür zu klopfen und nach dem Mädchen zu fragen, der ist sowieso noch nicht reif genug, um mit ihr auszugehen. Ganz recht. Das ist so dumm. So billig.
E-72 Und so ließ ich also meinen alten Ford stehen, wisst Ihr, mit allen Scheinwerfern voll an. Und ich ging rauf und klopfte an die Tür. Barmherzigkeit, ihre Mutter kam aufmachen! Ich konnte kaum sprechen vor Aufregung, ich sagte: „Guten - guten - guten Abend, Frau Brumbach!”
Ja, ja. Sie sagte: „Guten Abend, William.” Ich dachte: „M-hmmm, 'William'!”
Und - und sie sagte: „Wollen Sie nicht hereinkommen?”
Ich sagte: „Vielen Dank.” Ich ging durch die Tür. Ich sagte; „Ist Hope schon fertig?”
Und in dem Moment kam Hope durchs Haus gesprungen, ein
Mädchen von gerade sechzehn Jahren... Und sie sagte: „Tag, Billy!”
Und ich sagte: „Tag, Hope.” Und ich sagte: „Schon fertig für die
Kirche?“
Sie sagte: „Gleich, Augenblick noch.”
Ich dachte: „Mann, Mann! Sie hat ihn nie bekommen. Sie hat ihn nie bekommen. Gut, gut, gut. Hoffentlich hat auch niemand anders ihn bekommen. So wird schon alles seine Richtigkeit haben, denn sonst hätte sie doch mir gegenüber etwas erwähnt.” So fühlte ich mich denn ganz leidlich.
E-73 Und dann, als wir das Haus verlassen hatten und auf dem Weg zur Kirche waren, kam mir plötzlich in den Sinn: „Und wie, wenn sie ihn bekommen hat?” Seht Ihr. Und ich hörte nicht, was Dr. Davis sprach. Ich sah zu ihr hin und dachte: „Wenn sie nun nur noch nicht darüber redet und tatsächlich vorhat, mir den Laufpass zu geben, wenn die Kirche vorbei ist, dafür, dass ich sie das gefragt habe?” Und ich hörte nicht, worüber Bruder Davis sprach. Und - und ich sah sie von der Seite her an und dachte: „Mann, das wäre schlimm, wenn ich sie aufgeben müsste, aber... Und ich - ich... Aber der Zeitpunkt, wo die Karten auf den Tisch gelegt werden, kommt bestimmt.”
Nach der Kirche gingen wir also zusammen die Straße hinunter nach Hause, und - und so gingen wir zu dem alten Ford. Und dabei schien der Mond ganz hell, wisst Ihr, und ich blickte zu ihr rüber, und sie war so hübsch. Junge, ich sah sie an und dachte: „Ach, wie gern wurde ich sie besitzen! Aber ich glaube, es geht nicht.”
E-74 Und so ging ich ein Stückchen weiter mit ihr, wisst Ihr, und blickte sie wieder an. Ich sagte: „Wie - wie fühlst Du Dich heute Abend?”
Sie sagte: „Oh, danke, mir geht's gut.”
Und dann fuhren wir mit dem alten Ford zu ihr nach Hause und stiegen aus, wisst Ihr, um den Wagen herum, um die Ecke und dann hoch zu ihrem Haus. Und ich ging mit ihr zur Tür. Ich dachte: „Sie hat den Brief wahrscheinlich nie bekommen, und ich kann die ganze Angelegenheit begraben. So habe ich jedenfalls noch eine Gnadenfrist von einer Woche.” Und ich... [Leere Stelle auf dem Tonband - Red.]
… Nun, sie ging einfach immer weiter, sagte kein Wort.
Ich dachte: „Frau, sag etwas. Mach Schluss mit mir oder sag mir, was
Du darüber denkst.“ Und ich sagte: „Hast Du - hast Du ihn gelesen?” Sie sagte: „M-hm.”
Meine Güte, wie kann eine Frau einen doch auf die Folter spannen! Nun, ich - ich meine es nicht so, ihr wisst schon. Aber irgendwie, wisst Ihr... Ich - ich dachte: „Warum sagst Du denn nichts?” Seht Ihr, und ich blieb am Ball. Ich sagte: „Hast Du alles gelesen?” [Leere Stelle auf dem Tonband - Red.]
Und sie sagte: „M-hm.”
E-75 Inzwischen waren wir schon fast an der Tür, und ich dachte: „Junge, lass Dich nicht in die Eingangshalle kriegen; sonst kann ich ihnen notfalls nicht mehr weglaufen. Sie muss es mir jetzt sagen.” Und so blieb ich stehen und wartete.
Und sie sagte: „Billy, ich würde so gerne ja sagen.” Sie sagte: „Ich liebe Dich.” Gott segne ihre Seele, sie ist jetzt in der Herrlichkeit. Sie sagte: „Ich liebe Dich.” Sie sagte: „Ich denke, wir müssen es unseren Eltern, den Eltern sagen. Meinst Du nicht auch?”
Und ich sagte: „Liebes, hör mal, lass uns da Halbe-Halbe machen.” Ich sagte: „Ich sage es Deinem Vater, wenn Du dafür mit Deiner Mutter sprichst.” Es fing also gleich damit an, dass ich ihr den schwierigeren Teil der Aufgabe zuschob.
Sie sagte: „Einverstanden, wenn Du zuerst mit Papa sprichst.”
Ich sagte: „In Ordnung, ich spreche Sonntagabend mit ihm.”
E-76 Und so kam Sonntagabend, ich brachte sie von der Kirche nach Hause und ich... Sie sah mich die ganze Zeit an. Und ich guckte, und es war halb zehn abends, also Zeit für mich zu handeln. Charlie, ihr Vater, saß am Schreibtisch und tippte etwas. Und Frau Brunnbach saß drüben in der Ecke mit so einer Art Häkelarbeit, wisst Ihr, wo man so lauter kleine Ösen flicht, wisst Ihr. Ich weiß nicht, wie man so was nennt. Und sie arbeitete also an so einer Sache. Und Hope sah mich immer noch an und runzelte die Stirn und zeigte mit ihren Augen, wisst Ihr, auf ihren Vater. Und ich... Oh je! Ich dachte: „Was, wenn er 'Nein' sagt?” Und ich wandte mich schon wieder zur Tür und sagte: „Nun, ich denke, ich werde jetzt lieber gehen.”
E-77 Und ich ging zur Tür, und sie - sie fing an, auch mit zur Tür zu gehen. Sie pflegte immer mit zum Ausgang zu kommen und „gute Nacht” zu sagen. Ich bewegte mich also in Richtung Tür, und sie sagte: „Wirst Du es ihm nicht sagen?”
Und ich sagte: „Hm!” Ich sagte: „Ich versuche es schon, ganz bestimmt, aber ich - ich - ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll.”
Und sie sagte: „Ich gehe einfach wieder rein, und Du rufst ihn raus.” Sie ging also zurück und ließ mich da stehen.
Und ich sagte: „Charlie.”
Er drehte sich um und sagte: „Ja, Bill?”
Ich sagte: „Könnte ich Sie nur einen Moment sprechen?”
Er sagte: „Sicher.” Er kam hinter seinem Schreibtisch vor. Frau
Brumbach sah ihn an, sah hinüber zu Hope, dann sah sie mich an.
Und ich sagte: „Könnten Sie bitte in die Eingangshalle kommen?”
Und er sagte: „Ja, ich komme.” So kam er denn heraus in die
Eingangshalle.
Ich sagte: „Ein schöner Abend, finden Sie nicht auch?” Und er sagte: „Ja, wirklich.”
Ich sagte: „Es ist ziemlich warm gewesen.” „Ja, ganz bestimmt.” Er sah mich an.
Ich sagte: „Ich habe so hart gearbeitet, wissen Sie, dass meine Hände jetzt sogar Schwielen bekommen.”
Er sagte: „Du kannst sie haben, Bill.” Meine Güte! „Du kannst sie haben.”
E-78 Ich dachte: „Oh, das hört sich ja gut an!” Ich sagte: „Ist das Ihr Ernst, Charlie?” Er sagte... Ich sagte: „Sehen Sie, Charlie, ich weiß, sie ist Ihre Tochter, und Sie sind reich.”
Und er langte herüber und ergriff meine Hand. Er sagte: „Bill, hör mal, Geld ist nicht alles im menschlichen Leben.” Er sagte...
Ich sagte; „Charlie, ich - ich verdiene nur zwanzig Cent die Stunde, aber ich liebe sie, und sie liebt mich. Und ich verspreche Ihnen, Charlie, dass ich arbeiten werde, bis diese... bis sogar die Schwielen auf meinen Händen abgenutzt sind, um ihren Unterhalt zu sichern. Ich werde so gut zu ihr sein, wie es nur irgend geht.”
Er sagte: „Das glaube ich Dir, Bill.” Er sagte: „Höre, Bill, ich will Dir etwas sagen.” Er sagte: „Weißt Du, Glück - es kostet kein Geld, glücklich zu sein. Sei einfach gut zu ihr”, sagte er, „und ich weiß. Du wirst es sein.”
Ich sagte: „Danke, Charlie. Das werde ich ganz gewiss tun.”
Dann war sie an der Reihe, mit ihrer Mutter darüber zu sprechen. Ich weiß nicht, wie es ihr gelungen ist, auf jeden Fall heirateten wir.
E-79 Als wir heirateten, hatten wir nichts, aber auch gar nichts für unseren gemeinsamen Hausstand. Ich glaube, wir hatten zwei oder drei Dollar. So mieteten wir denn ein Haus, das vier Dollar monatlich kostete. Es war ein kleiner alter Bau mit zwei Zimmern. Und irgendjemand gab uns ein altes Klappbett. Ich möchte mal gern wissen, ob einer von Euch schon mal ein altes Klappbett gesehen hat? Und das gab man uns also. Und ich ging hin und kaufte bei Sears & Roebucks einen kleinen Tisch mit vier Stühlen, und die - die waren noch nicht bemalt, wisst Ihr, und wir besorgten das rechtzeitig. Und dann ging ich rüber zu Herrn Weber, einem Schrotthändler, und erstand einen Küchenherd. Für den Herd bezahlte ich fünfundsiebzig Cent, für die Einlegebleche, die man rein tun konnte, einen Dollar und noch was. Wir richteten uns häuslich ein. Ich weiß noch, wie ich ein Kleeblatt als Vorlage mitbrachte und auf die Stühle malte, als ich sie strich. Und, ach, waren wir glücklich, trotz allem. Wir hatten ja uns, und das war alles, was wir brauchten. Und Gott, durch Seine Gnade und Seine Güte, machte uns zum glücklichsten Pärchen, das man sich auf Erden nur denken konnte.
Ich habe folgendes festgestellt: Das Glück hängt nicht davon ab, wie viele Güter man von dieser Welt besitzt, sondern davon, wie zufrieden man mit dem Teil ist, der einem gegeben wurde.
E-80 Und nach einiger Zeit kam Gott hernieder und segnete unser kleines Heim, und wir bekamen einen kleinen Jungen. Sein Name war Billy Paul, er ist auch hier in dieser Versammlung. Und ein wenig später, etwa elf Monate darauf, segnete Er uns wieder, diesmal mit einem kleinen Mädchen, das wir Sharon Rose nannten, nach der Bibelstelle über die „Rose von Saron.”
Und ich erinnere mich, wie ich einmal Geld gespart hatte, genug, um ein wenig Urlaub zu machen. So fuhr ich denn zum Paw Paw See, um dort zu angeln. Und auf der Heimfahrt...
E-81 Und während dieser Zeit... Ich überspringe hier die Geschichte meiner Bekehrung. Ich wurde bekehrt. Und ordiniert wurde ich von Dr. Roy Davis in der Missionary Baptist Church. So war ich Prediger geworden und hatte das Tabernakel, in dem ich jetzt in Jeffersonville predige, zugewiesen bekommen. Und ich war Pastor der kleinen Gemeinde. Und ich...
Keinerlei Geld - ich betreute die Gemeinde siebzehn Jahre lang und bekam nie auch nur einen einzigen Pfennig. Ich glaubte nicht ans Neh... Es gab dort nicht mal einen Spendenteller. Und was den Zehnten von meinem Arbeitslohn betraf und so weiter, so gab es da ein kleines Kästchen, das an der Rückseite des Gebäudes angebracht war und auf dem geschrieben stand: „Was Ihr getan habt einem der geringsten unter meinen Brüdern, das habt Ihr mir getan.” Und das war die Art und Weise, wie die Kirche finanziert wurde. Wir hatten eine Abzahlungsfrist von zehn Jahren gesetzt bekommen, aber wir bezahlten alles in weniger als zwei Jahren. Und nie nahm ich Spenden an in irgendeiner Form.
Und dann hatte ich ein paar Dollar gespart für meinen Urlaubsausflug. Meine Frau arbeitete mit, und zwar in der Fine's Hemdenfabrik. Ein liebes, gutes Mädchen. Ihr Grab ist heute wahrscheinlich zugeschneit, aber sie lebt noch in meinem Herzen. Und ich weiß noch, wie sie so hart gearbeitet hat, um mir zu helfen, damit ich genug Geld hatte, zu diesem See zu fahren und dort zu angeln.
E-82 Und auf der Rückfahrt von dem See, wie ich durch Mishawaka und South Bend, Indiana, komme, sehe ich nach und nach immer mehr Autos mit Aufklebern auf der Rückscheibe: „Jesus Only” [Jesus allein - Red.]. Und ich dachte: „Das klingt merkwürdig, Jesus allein'.” Und ich fing an, auf die Aufkleber zu achten. Und sie fanden sich auf Wagen aller Art, auf Fords, Cadillacs und sogar auf Fahrrädern, überall „Jesus Only”. Und ich schloss mich einer Gruppe dieser Wagen an, und wir kamen zu einer großen Kirche. Und ich stellte fest, dass es sich um Angehörige der Pfingstbewegung handelte.
Ich hatte schon einiges über die Pfingstler gehört: „Das ist ein Verein von komischen Heiligen, die sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzen.” Solche Sachen hatte man mir darüber erzählt. So wollte ich denn nichts damit zu tun haben.
So hörte ich sie denn da drin weitermachen, und ich dachte: „Ich will doch mal reinschauen.” So stellte ich also meinen alten Ford ab und ging hinein. Da war ein Singen - so etwas hatte ich in meinem Leben noch nicht gehört! Und ich stellte fest, dass es dort zwei große Gemeinden gab, eine davon die P.A. von J.C., die andere die P.A. von W., viele von Euch werden sich möglicherweise noch an diese beiden alten Organisationen erinnern. Ich glaube, sie haben sich später zusammengeschlossen und heißen jetzt - und nennen sich Vereinigte Pfingstgemeinde. Nun gut, ich hörte mir einige ihrer Lehrer an. Und da standen sie und sprachen über Jesus und wie groß Er ist und wie großartig alles ist und über die „Taufe mit dem Heiligen Geist”. Und ich dachte: „Worüber reden sie?”
E-83 Und nach einiger Zeit sprang jemand auf und redete in Zungen. So etwas hatte ich noch nie in meinem Leben gehört. Und hier kam eine Frau vorgerannt, so schnell sie konnte. Da standen dann alle auf und fingen an zu laufen. Und ich dachte: „Mein lieber Mann, Kirchenmanieren haben die ja nun nicht gerade!” Während sie so weiter schrieen und riefen, dachte ich; „Was ist denn das für ein Verein!” Aber wisst Ihr, irgendetwas war da doch, das mir immer besser gefiel, je länger ich dort saß. Da war etwas, das schien wirklich gut. Und ich fing an, sie zu beobachten. Und es ging weiter. Ich dachte: „Ich werde einfach noch eine Weile hier ausholten, denn ich... Ich sitze ja nahe am Ausgang. Wenn es irgendwie brenzlig wird, laufe ich schnell raus. Ich weiß, wo mein Wagen steht - gleich um die Ecke.”
E-84 Und ich bekam mit, dass einige von diesen Predigern gelehrte und studierte Leute waren. „Hm”, dachte ich, „das ist ja schön.”
So kam denn die Abendbrotzeit, und es hieß: „Alle zum Essen bitte.” Aber ich dachte: „Einen Moment! Ich habe noch einen Dollar und fünfundsiebzig Cent für die Heimfahrt, und ich...” Das war mein gesamtes
Benzingeld. Ich hatte das gerade noch, um damit nach Hause zu kommen. Und ich hatte meinen alten Ford - es war ein guter alter Ford. Es war keine Ausschussware, er war wie einer von denen da draußen, nur etwas abgenutzt. Und es... Ich glaubte tatsächlich ich würde mit dem Ford dreißig Meilen die Stunde schaffen, aber natürlich war das fünfzehn hin und fünfzehn zurück. Zusammen, seht Ihr, ergab das dreißig. Und so... Ich dachte: „Na ja, heute Abend werde ich wohl hinausgehen und nach dem...” Ich blieb für die Abendversammlung dort.
E-85 Und da hieß es plötzlich: „Alle Prediger, egal von welcher Gemeinde, bitte auf die Bühne kommen.” Nun, da gab es ungefähr zweihundert von uns, und ich ging hoch. Und man sagte: „Nun, wir haben natürlich nicht die Zeit, Euch alle predigen zu lassen. Geht deshalb bitte einfach hier längs und erzählt, wer Ihr seid und woher Ihr kommt.”
Als ich an die Reihe kam, sagte ich: „William Branham, Baptist. Jeffersonville, Indiana.” Dann ging ich weiter.
Ich hörte, wie alle anderen von sich sagten: „Pfingstgemeinde, Pfingstgemeinde, Pfingstgemeinde, P.A. von W., P.A.J.C., P.A.W.P…”
Ich ging vorbei. Ich dachte: „ Es sieht ja ganz so aus, als wäre ich hier das hässliche Entlein.” So setzte ich mich denn hin und wartete.
E-86 Und an dem Tag hatten sie ausgezeichnete, junge Prediger da draußen, und sie hatten machtvoll gepredigt. Und dann wurde gesagt: „Die Predigt heute Abend bringt uns...” Ich glaube, sie nannten ihn einen „Ältesten”. Und ihre Prediger waren nicht „Geistliche”, sondern „Älteste”. Und sie riefen dort einen alten farbigen Herrn auf die Bühne, und der hatte einen von diesen altmodischen Prediger-Mänteln an. Ich glaube nicht, dass Ihr so einen Überwurf schon mal gesehen habt. Lange Rockschöße hinten, wisst Ihr, dann ein Samtkragen. Der alte Neger hatte nur noch einen spärlichen Kranz weißer Haare auf dem Kopf. Armer alter Kerl, er kam so raus, wisst Ihr, ganz gebrechlich. Und da stand er nun und drehte sich um. Und während alle die Prediger über Jesus gesprochen harten und wie groß Er ist und so weiter, nahm dieser alte Mann einen Text aus dem Buche Hiob. „Wo warst Du, als ich die Erde gründete, als mich die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne?”
Und der arme alte Mann, dachte ich: „Warum haben sie für die Predigt nicht einen von den jungen Burschen da hochgestellt?” Großartig - die Halle war gerammelt voll. Und ich dachte: „Warum haben sie das nicht gemacht?”
E-87 So fing also dieser alte Mann an, statt darüber zu sprechen, was hier auf Erden vor sich geht, darüber zu predigen, was im Himmel vor sich geht, und zwar die ganze Zeit. Ja, er sprach über Ihn, wie Er ganz am Anfang - ganz am Anfang war, und schlug dann den Bogen bis hin zum Schluss, wenn Er dann bei Seinem zweiten Kommen wiederkommt. Noch nie in meinem Leben hatte ich jemanden so predigen hören! Etwa an der Stelle kam der Geist über ihn, er sprang etwa so hoch und schlug dabei die Hacken zusammen, warf die Schultern zurück und geriet gefährlich nahe an den Bühnenrand, wobei er sagte: „Ihr habt mir hier oben nicht genug Platz gelassen zum Predigen.” Dabei hatte er mehr Platz als ich hier.
Ich dachte: „Wenn das auf einen alten Mann diese Wirkung hat, was wäre dann erst mit mir, wenn Es über mich käme?” Ich - ich dachte: „Vielleicht brauche ich etwas von Diesem.” Wenn man bedenkt - da war er herausgekommen, und ich hatte solches Mitleid mit dem alten Mann. Aber als er wieder wegging, da tat es mir weh um mich selbst. Und ich sah ihm zu, wie er wegging.
E-88 Ich ging an dem Abend hinaus, und ich dachte: „Also morgen früh gehe ich wieder hin und lasse niemanden wissen, woher ich bin und wer ich bin.” So ging ich fort, und in der Nacht bügelte ich meine Hosen. Ich nahm die... Ich wollte hinaus ins Feld und mich dort schlafen legen, und ich ging runter und kaufte mir ein paar altbackene Brötchen. Ihr... Ich kaufte mir für fünf Cent eine ganze Tüte voll. Es gab da unten auch einen Hydranten, dort bekam ich Wasser. So wusste ich, das würde eine Weile vorhalten. Ich schöpfte etwas Wasser zum Trinken und ging hin und aß meine Brötchen. Und ich kam zurück und trank noch einmal Wasser. Dann ging ich raus aufs Feld, klemmte meine gestreiften Baumwollhosen zwischen die beiden Sitze im Auto und plättete sie so.
Und in der Nacht habe ich fast die ganze Nacht durch gebetet. Ich sagte: „HErr, was ist das hier, in das ich hineingeraten bin? Noch nie im Leben habe ich so gläubige Menschen gesehen.” Und ich sagte: „Hilf mir zu verstehen, was es damit auf sich hat.”
E-89 Und am nächsten Morgen war ich wieder dort. Man lud uns zum Frühstück. Natürlich wollte ich nicht hingehen und mit ihnen essen, denn ich hatte nichts, was ich hätte spenden können. Und so ging ich einfach zurück. Und an dem Morgen ging ich einfach hinein - ich aß ein paar von meinen Brötchen - und setzte mich hin. Und sie sprachen über Mikrophon. Und ich hatte noch nie ein Mikrophon gesehen und fürchtete mich vor dem Ding. Sie... Und sie hatten da eine dünne Schnur herunter hängen von der Decke her - so ein Hängemikrophon, wisst Ihr. Und es wurde gesagt: „Letzten Abend war ein junger Prediger hier auf der Bühne, ein Baptist.”
Ich dachte: „Oh weh, jetzt machen sie mich zur Schnecke.”
Und der Sprecher sagte: „Er war der jüngste Prediger hier auf der Bühne. Sein Name war Branham. Weiß jemand von Euch, wo er ist? Sagt ihm bitte, er möchte zur Bühne kommen, wir möchten ihn bitten, dass er die Morgenbotschaft bringt.”
E-90 Ach, du liebe Zeit! Ich trug ein T-Shirt [Sporthemd - Red.] und meine gestreiften Baumwollhosen, wisst Ihr. Und wir Baptisten glaubten doch, man müsse einen Anzug haben, wenn man zur Kanzel geht, wisst Ihr. Deshalb... Und ich - ich blieb einfach ganz still sitzen. Und währenddessen... Die Versammlung fand damals oben im Norden statt, ihr internationales Treffen, weil die Farbigen im Süden nicht hätten kommen können. Es waren also die Neger auch dabei, und ich kam aus dem Süden, hatte noch einige Vorurteile, wisst Ihr, und hielt mich für ein bisschen besser als gewisse andere Leute. Und an dem Morgen saß zufällig direkt neben mir ein Farbiger. Ich saß also da und sah ihn an. Ich dachte: „Nun ja, er ist ein Bruder.”
Und es hieß: „Weiß jemand, wo William Branham ist?” Ich machte mich auf meinem Stuhl ganz klein, etwa so. Und der Ansager meldete sich zum zweiten Mal und sagte: „Weiß jemand von Euch draußen” - er zog dieses kleine Mikrophon heran - „wo William Branham ist? Sagt ihm, er möchte bitte zur Bühne kommen, um die Morgenpredigt zu halten. Er ist ein Baptistenprediger aus Süd-Indiana.”
E-91 Ich saß ganz still und duckte mich, wisst Ihr. Mich kannte ja sowieso niemand. Der Farbige sah mich an und sagte: „Weißt Du vielleicht, wo er ist?”
Ich dachte, ich - ich muss jetzt entweder lügen oder irgendetwas unternehmen. So sagte ich: „Komme doch bisschen näher.”
Er sagte: „Ja, mein Herr?”
Ich sagte: „Ich möchte Dir etwas sagen.” Ich sagte; „Ich - ich bin derjenige.”
Er sagte: „Na ja, dann geh' doch nach vorne.”
Und ich sagte: „Nein, ich kann doch nicht. Schau”, sagte ich, „ich habe diese gestreiften Baumwollhosen an und dieses Sporthemd.” Ich sagte: „Ich kann nicht da hochgehen.”
Er sagte: „Diesen Menschen hier ist es egal, wie Du angezogen bist. Geh' ruhig hoch.”
Ich sagte: „Nein, nein.” Ich sagte: „Sei bitte still, sage es niemandem.” Und kurz darauf tönte es wieder durchs Mikrophon: „Weiß jemand hier, wo William Branham ist?”
Er sagte: „Hier ist er! Hier ist er! Hier ist er!” Oh weh! Da stand ich nun auf mit meinem Sporthemd, wisst Ihr. Und hier war ich…
E-92 Der Ansager sagte: „Komme herauf, Mr. Branham, wir möchten gern, dass Du die Botschaft bringst.” Mann, Mann, vor allen diesen Predigern, vor allen diesen Leuten! Und ich stolperte hinauf, Ihr könnt es Euch vorstellen. Mein Gesicht war ganz rot, meine Ohren brannten. Und ich ging auf die Bühne, gestreifte Baumwollhosen und Sporthemd, Prediger, Baptistenprediger, so ging ich hoch zum Mikrophon, hatte vorher noch nie eins gesehen, wisst Ihr.
Und da stand ich nun da oben, und ich sagte: „Nun, ich - ich - ich bin gar nicht darauf vorbereitet.” Ich fummelte herum, richtig nervös, wisst Ihr. Und - und ich schlug bei Lukas 16 auf, und ich dachte: „Na ja... „ Und ich - ich kam auf das Thema: „Und er hob seine Augen auf in der Hölle, und er weinte.” Und ich kam... Ich - ich fing also an zu predigen, wisst Ihr, und kam allmählich rein ins Predigen und fühlte mich etwas besser. Und ich sagte: „Der reiche Mann war in der Hölle, und er weinte.” Diese drei kurzen Worte, wie ich das bei vielen Predigtthemen gemacht habe, zum Beispiel „Glaubst Du das?” und „Sprich zum Felsen”, Ihr habt mich darüber sprechen hören. Und diesmal hatte ich: „Und da weinte er.” Und ich sagte: „Es gibt keine Kinder dort, ganz bestimmt nicht in der Hölle. Da weinte er.” Ich sagte: „Es gibt dort keine Blumen. Da weinte er. Es gibt dort keinen Gott. Da weinte er. Es gibt dort keinen Christus. Da weinte er.” Da weinte ich. Etwas war über mich gekommen. Meine Güte! Danach wusste ich nicht mehr, was geschehen war. Als ich sozusagen wieder zu mir kam, stand ich draußen. Die Leute schrieen und riefen und weinten, und ich - es war überwältigend.
E-93 Als ich hinausgegangen war, kam ein Kerl auf mich zu mit einem großen Texanerhut auf dem Kopf, mit schweren Stiefeln kam er an und sagte: „Ich bin der Älteste Soundso.” Ein Prediger, dabei Cowboystiefel und Cowboykleider.
Ich dachte: „Na, dann gehen meine gestreiften Hosen ja noch.”
Er sagte: „Ich würde mich freuen, wenn Du einmal zu mir nach Texas kommst und dort eine Erweckungskampagne durchführen könntest.”
“M-hm, ich will mir das notieren, mein Herr.” Und im Handumdrehen hatte ich 's notiert.
Und da kam schon ein anderer, der trug so eine Art Golfhosen, wie man sie beim Golfspielen an hat, wisst Ihr, solche Hosen aus einer Art Blusenstoff. Er sagte: „Ich bin der Älteste Soundso aus Miami. Ich mag Dich.”
Ich dachte: „Hm, die Kleidung scheint wirklich keine so große Rolle zu spielen.” Ich sah mir die Sache an, und ich dachte: „In Ordnung.”
E-94 So griff ich denn zu, und ab ging's nach Hause. Meine Frau kam mir entgegen und sagte: „Worüber freust Du Dich denn so sehr, Billy?”
Ich sagte: „Oh, ich habe Leute kennen gelernt, die sind absolute Spitze. Ja, das ist das Beste, was Du je gesehen hast. Diese Menschen schämen sich nicht ihres Glaubens.” Und, ach, ich erzählte ihr alles. Und ich sagte: „Schau mal hier, Liebling, eine ganze Liste von Einladungen. Diese Leute!”
Sie sagte: „Das sind aber keine komischen Heiligen, oder?”
Ich sagte: „Ich weiß nicht, was für eine Art Heilige das sind, auf jeden Fall haben sie etwas, das ich brauche.” Seht Ihr? Ich sagte: „Das - das ist etwas, da bin ich ganz sicher.” Ich erzählte: „Ich habe einen alten Mann gesehen, neunzig Jahre, wie er wieder jung geworden ist.” Ich sagte: „Noch nie in meinem Leben habe ich jemanden so predigen hören. Ja, ich habe noch nie einen Baptistenprediger so reden hören. Die predigen, bis ihnen der Atem ausgeht und sie in die Knie sinken, dann kommen sie wieder hoch, kommen wieder zu Atem. Noch zwei Häuserblocks weiter kann man sie predigen hören.” Und ich sagte: „Ich - ich habe so was meinen Lebtag noch nicht gehört.” Und ich sagte: „Sie sprechen in unbekannten Sprachen, und der andere sagt, worüber sie reden. So etwas habe ich noch nie gehört!” Ich sagte; „Wirst Du mich begleiten?”
Sie sagte: „Liebling, als ich Dich geheiratet habe, da war mir klar, ich bleibe bei Dir, bis der Tod uns scheidet.” Sie sagte: „Ich gehe mit.” Sie sagte: „Nun wollen wir es unseren Angehörigen sagen.”
Und ich sagte: „Gut, Du sagst es Deiner Mutter, und ich sage es meiner Mutter.” So gingen wir... Ich ging also hin und erzählte es Mama.
Mama sagte: „Ja, sicher, Billy. Wozu auch immer der HErr Dich beruft, geh' hin und tu' es.”
E-95 Und so wurde ich dann von Frau Brumbach hoch gerufen. Ich ging zu ihr. Sie sagte: „Was ist das da, worüber Ihr sprecht?”
Und ich sagte: „Oh, Frau Brumbach”, sagte ich, „solche Menschen, so etwas hast Du noch nie gesehen.”
Sie sagte: „Beruhige Dich, Beruhige Dich!”
Ich sagte: „Jawohl, meine Dame.” Ich sagte: „Entschuldige bitte.”
Und sie sagte: „Weißt Du nicht, dass das ein Verein von komischen
Heiligen ist?“
Ich sagte: „Nein, das wusste ich nicht.” Ich sagte: „Es - es sind ganz bestimmt sehr nette Leute.”
Sie sagte: „Schon die Idee! Meinst Du im Ernst, dass Du meine Tochter zu so einer fragwürdigen Gesellschaft mitschleppen kannst? Lächerlich”, sagte sie, „das ist doch nur der Abschaum, den die anderen Kirchen ausgespieen haben.” Sie sagte: „Auf gar keinen Fall wirst Du meine Tochter mit so etwas in Berührung bringen!”
Und ich sagte: „Aber weißt Du, Frau Brumbach, tief in meinem Innern fühle ich, dass der HErr mich mit diesen Menschen zusammenbringen will.”
Sie sagte: „Du gehst zurück zu Deiner Kirche, bis sie in der Lage sind. Dir eine Pfarrstelle zu bieten. Benimm dich wie ein Mann, der ein bisschen Grips im Kopf hat!” Sie sagte: „Du wirst meine Tochter nicht in so eine Sache hineinziehen.”
Ich sagte: „Jawohl, meine Dame”, drehte mich um und ging hinaus.
E-96 Und Hope fing an zu weinen. Sie kam heraus, sie sagte: „Billy, egal, was Mama sagt, ich bleibe bei Dir.” Gott segne sie!
Und ich sagte: „Ach, ist schon gut, Liebling.”
Und so ließ ich die Sache einfach sausen. Sie wollte ihre Tochter nicht zu solchen Leuten mitgehen lassen, weil das „nichts als Abschaum” war. Und so ließ ich es einfach sausen. Es war der schwerste Fehler, den ich je in meinem Leben gemacht habe, einer der schwersten.
E-97 Etwas später, ein paar Jahre danach, kamen die Kinder. Und eines Tages waren wir... Damals kam eine Überschwemmung, im Jahre 1937. Damals kam eine Überschwemmung. Und unser... Ich war zu der Zeit auf Patrouille und versuchte nach besten Kräften, Menschen vor der Flut zu retten, die die Häuser zum Einsturz brachte. Und meine Frau wurde krank, sie erkrankte sehr, sehr schwer an Lungenentzündung. Und man evakuierte sie... Das reguläre Krankenhaus war so überfüllt, dass wir keinen Platz mehr für sie finden konnten, deshalb brachten wir sie zum - zum Regierungsgebäude, wo sie einen Raum hatten. Und dann rief man mich wieder zurück ins Katastrophengebiet. Und ich hatte ja mein Leben lang auf dem Fluss zu tun gehabt und kannte mich daher gut aus im Boot fahren, und so versuchte ich denn, die Menschen vor der Flut zu retten. Und dann kam ich... eines...
E-98 Man rief mich und sagte: „Ein Haus drüben in der Chestnut Street ist nahe am Einstürzen. Es ist eine Mutter drin mit mehreren Kindern. Wenn Sie meinen, dass Ihr Boot, Ihr Motor es dahin schafft...” Ich sagte: „Nun, ich werde mein Bestes versuchen.”
Und ich jagte dahin durch die Wogen. Der Deich da oben war gebrochen, und, ach, das war... Die Stadt wurde einfach weggespült. Und ich raste, was der Motor nur hergab, und endlich fuhr ich quer durch die Alleen und über die Plätze. Und ich kam nahe an die Stelle, wo der Deich gebrochen war, und das Wasser stürzte herein. Und ich hörte jemand schreien, und ich sah die Mutter draußen am Hauseingang stehen. Und da rollten die Wogen nur so, und ich fuhr hier hinauf, soweit es nur ging, und geriet in die Strömung und wendete und gelangte auf jene Seite. Ich brachte mein Boot gerade noch rechtzeitig zum Stehen, um es an dem Türpfosten von dem Hauseingang festmachen zu können, und ich rannte hinein und ergriff die Mutter und brachte sie ins Boot, außerdem zwei oder drei Kinder. Und ich machte mein Boot wieder los und brachte sie nach... zurück. Ich fuhr unten entlang heraus und brachte sie rüber zum Ufer, es waren ungefähr anderthalb Meilen quer durch die Stadt, bis ich ans Ufer kam. Und dann, als ich drüben angelangt war, war sie ohnmächtig, und als sie wieder aufwachte, fing sie an... schrie sie: „Mein Baby! Mein Baby!”
E-99 Ich dachte nun, sie meinte, sie hätte das Baby im Haus zurück gelassen. Oh, je! Ich drehte um und fuhr zurück, während man versuchte, sich um sie zu kümmern. Und später stellte ich dann fest, dass es... oder dass sie wissen wollte, ob ihr Baby auch da war. Es war ein kleiner Kerl von etwa drei Jahren dabei, ich dachte aber, sie meinte ein richtiges kleines Baby, einen Säugling oder so.
Und so fuhr ich noch einmal zurück und kam wieder dahin. Und als ich das Boot wieder festgemacht hatte und drinnen im Haus nachgesehen hatte und kein Baby finden konnte, gab der Türpfosten nach, und das Haus fing an, einzustürzen. Ich lief ganz schnell hinaus und ergriff das - das Stück, an dem mein Boot festgebunden im Wasser trieb, kletterte ins Boot, zog das Ding heran und band es los.
E-100 Und nachdem ich das getan hatte, geriet ich in die Hauptströmung des Flusses. Und es war ungefähr halb zwölf Uhr nachts, und es wehten Schnee- und Graupelschauer. Und ich packte die Anlasser-Leine und versuchte, den Bootsmotor anzuwerfen, aber er wollte nicht anspringen, und ich versuchte es wieder, und er sprang nicht an, und ich versuchte es noch einmal. Ich wurde immer mehr in die Strömung hineingerissen, und nicht viel weiter kamen die Wasserfälle. Und ich versuchte fieberhaft, das Boot anzuwerfen und ich dachte: „Oh, je, das - das ist das Ende! Jetzt ist es aus mit mir!” Und ich bemühte mich fieberhaft. Und ich sagte: „HErr, lass mich nicht auf diese Weise sterben!” Und ich zog und zog.
Und da kam mir wieder in den Sinn: „Was war das damals mit dem Abschaum, zu dem Du nicht gehen wolltest?” Seht Ihr? Aha.
E-101 Und ich ließ ab von der Leine, und ich sagte: „Gott, sei mir gnädig. Lass mich Frau und Kind nicht so verlassen, wo sie doch jetzt krank da draußen liegend Bitte!” Und dann zog und zog ich wieder, und das Boot startete nicht. Und ich konnte das gewaltige Rauschen weiter flussabwärts hören, weil ich... Nur noch ein paar Minuten, und dann, oh, meine Güte, dann war es geschehen. Und ich sagte: „HErr, wenn Du mir vergibst, dann verspreche ich Dir, dass ich zu allem bereit sein werde.” Ich kniete im Boot, und die Graupelschauer schlugen mir ins Gesicht. Ich sagte: „Ich werde alles tun, was Du von mir verlangst.” Und ich zog noch einmal, und der Motor sprang an. Und ich wendete mit Vollgas, und schließlich hatte ich es zurück zum Ufer geschafft.
Und ich ging zurück und suchte den Lastwagen, den Patrouille- Lastwagen. Und ich dachte an... Von einigen hörte ich: „Das Regierungsgebäude ist einfach weggespült worden.” Und meine Frau und das Baby da drin, beide Babys.
E-102 Und ich machte mich auf zum Regierungsgebäude, so schnell ich konnte, und überall im Haus stand das Wasser über vier Meter hoch. Und ich traf dort einen Major an, und ich sagte: „Major, was ist mit dem Krankenhaus geschehen?”
Er sagte: „Machen Sie sich keine Sorgen. Hatten Sie dort jemanden?”
Und ich sagte: „Ja, ein - eine kranke Frau und zwei kleine Kinder.”
Er sagte: „Sie sind alle evakuiert worden. Sie sind jetzt in einem Güterwagen untergebracht, der in Richtung Charlestown unterwegs ist.”
Ich rannte los, nahm mein Boot mit und... oder besser gesagt, ich nahm meinen Wagen, lud das Boot auf und fuhr nach... Und dann waren die Bäche herabgekommen, auf einer Breite von zweieinhalb bis drei Meilen. Und ich versuchte die ganze Nacht zu... Einige sagten: „Der Wagen, der Güterwagen, ist draußen auf der Rampe von den Schienen geschwemmt worden.”
Am Ende verschlug es mich auf eine kleine Insel, da saß ich drei Tage fast. So hatte ich viel Zeit, darüber nachzudenken, ob 'Das' Abschaum war oder nicht. Und mit Herzklopfen dachte ich: „Wo ist meine Frau?”
E-103 Endlich, ein paar Tage, nachdem ich hinausgefahren war, fand ich sie, und zwar oben in Richtung Columbus, Indiana, im Baptist Auditorium, das man behelfsmäßig als Krankenhaus hergerichtet hatte. In den Krankenzimmern standen von der Regierung bereitgestellte Feldbetten. Und ich rannte zu ihr, so schnell ich konnte, und versuchte, sie zu finden und rief: „Hope! Hope! Hope!” Und da sah ich sie. Sie lag auf einem Feldbett, und Tuberkulose hatte eingesetzt.
Sie hob ihre liebe kleine Hand, und sie sagte: „Billy”.
Und ich lief zu ihr, und ich sagte: „Hope, Liebling.”
Sie sagte: „Ich sehe schlimm aus, nicht wahr?”
Ich sagte: „Nein, Liebes, Du siehst ganz gut aus.”
E-104 Sechs Monate lang versuchten wir mit allen Kräften, sie am Leben zu erhalten, aber es ging mehr und mehr bergab mit ihr.
Eines Tages war ich gerade wieder auf Patrouille und hatte das Radio eingeschaltet, da hörte ich, wie sie über Funk einen Aufruf brachten: „William Branham möchte bitte sofort ins Krankenhaus kommen, seine Frau liegt im Sterben.” Ich raste so schnell wie möglich zurück zum Krankenhaus, mit Sirene und Rotlicht. Dann stieg ich aus, lief hinein. Wie ich durchs Gebäude laufe, treffe ich einen alten Bekannten, mit dem ich zusammen Fischen gegangen war und mit dem ich schon als Kind gespielt hatte, Sam Adair.
Doktor Sam Adair, er ist derjenige, worüber sich die Vision handelte, die vor nicht allzu langer Zeit kam. Und es wurde ihm darin etwas über die Klinik gesagt. Und er sagte, wenn jemand die Vision anzweifelt, dann holt ihn her, wenn er wissen möchte, ob sie richtig war oder nicht.
E-105 Etwa so kam er heraus, und seinen Hut hatte er in der Hand. Er sah mich an, und dann fing er gleich an zu weinen. Und ich lief auf ihn zu und umarmte ihn. Und auch er schlang seine Arme um mich und sagte: „Billy, sie geht von uns.” Er sagte: „Es tut mir leid, ich habe alles getan, was in meiner Macht stand, ich konnte Spezialisten heranziehen und alles.”
Ich sagte: „Sam, das darf doch nicht wahr sein!”
Er sagte: „Ja, sie geht von uns.”
Und er sagte; „Geh' nicht hinein, Bill.”
Und ich sagte: „Ich muss hinein, Sam.”
Und er sagte: „Tu das nicht. Bitte, tu das nicht.”
Ich sagte: „Lass mich hinein.”
Er sagte: „Ich werde Dich begleiten.”
Ich sagte: „Nein, warte hier draußen. Ich möchte bei ihr bleiben in ihren letzten Minuten.”
Er sagte: „Sie ist bewusstlos.”
E-106 Ich ging in das Zimmer. Und da saß die Krankenschwester, und sie weinte, denn sie und Hope waren zusammen zur Schule gegangen. Und ich sah zu ihr hinüber, und sie fing an zu weinen und verbarg das Gesicht in ihren Händen und ging an mir vorbei hinaus.
Und ich blickte auf Hope und rüttelte sie leicht. Da lag sie, sie war von vielleicht hundertzwanzig Pfund auf sechzig abgemagert. Und ich - ich rüttelte sie. Und wenn ich hundert Jahre alt werde, ich vergesse nie, was dann passierte. Sie drehte sich um, und diese großen schönen Augen sahen mich an. Sie lächelte. Sie sagte: „Warum hast Du mich zurückgerufen, Billy?”
Ich sagtet „Liebling, ich habe gerade das Geld bekommen.”
E-107 Ich musste arbeiten. Wir drohten in Schulden zu geraten, hatten eine Arztrechnung von mehreren hundert Dollar und nichts, um sie zu bezahlen. Und ich musste einfach arbeiten. Und ich hatte sie immer zwei- bis dreimal am Tag besucht, auch jeden Abend, und dann, als sie sich in diesem Zustand befand.
Ich sagte: „Wie meinst Du das, 'zurückgerufen'?”
Sie sagte: „Bill, Du hast über 'Das' gepredigt. Du hast darüber gesprochen, aber Du hast keine Ahnung, wie Es wirklich ist»”
Ich sagte: „Wovon sprichst Du?”
Sie sagte: „Vom Himmel.” Sie sagte: „Schau, ich wurde von mehreren Wesen, ob Männer oder Frauen oder etwas anderes, nach Hause geleitet. Sie waren in Weiß gekleidet.” Urd sie sagte: „Mir war ganz leicht und friedlich zumute.” Sie sagte: „Hübsche große Vögel flogen von Baum zu Baum.” Sie sagte: „Denk' nicht, ich wäre nicht bei Sinnen.” Sie sagte: „Billy, ich werde Dir sagen, welchen Fehler wir gemacht haben.” Sie sagte: „Setz' Dich.” Ich tat es nicht; ich kniete nieder, nahm ihre Hand. Sie sagte: „Weißt Du, was unser Fehler war?”
Und ich sagte: „Ja, Liebste, ich weiß es.”
Sie sagte: „Wir hätten nie auf Mama hören sollen. Jene Menschen waren richtig.”
Und ich sagte: „Ich weiß.”
Sie sagte: „Versprich mir, dass Du zu diesen Menschen gehen wirst. Denn”, sagte sie, „sie sind richtig.” Und sie sagte: „Zieh' meine Kinder auch so auf.” Und ich... Sie sagte: „Ich möchte Dir etwas sagen.” Sie sagte: „Ich sterbe, aber es ist... Ich - ich fürchte mich nicht.” Sie sagte; „Es - es ist schön.” Sie sagte: „Das einzige, ich verlasse Dich nicht gern, Bill. Und ich weiß doch, dass Du die beiden kleinen Kinder großziehen musst.” Sie sagte: „Versprich mir, dass, - dass Du nicht ledig bleiben wirst und meine Kinder nicht hin- und herschieben lassen wirst.” Eine Mutter von einundzwanzig Jahren, und dabei so einfühlsam und verständig.
Und ich sagte: „Das kann ich nicht versprechen, Hope.”
Sie sagte: „Bitte versprich es mir.” Sie sagte: „Eins möchte ich Dir noch sagen.” Sie sagte: „Weißt Du noch, das Gewehr?” Ich schwärme geradezu für Gewehre. Und sie sagte: „Du wolltest das Gewehr den Tag kaufen und hattest nicht genug Geld für die Anzahlung”.
Ich sagte: „Ja.”
Sie sagte: „Ich habe Geld gespart, meine Fünf-Cent-Stücke, ich wollte Dir die Anzahlung für das Gewehr schenken.” Sie sagte: „Nun, wenn das hier vorüber ist, dann geh' nach Hause und guck' unter das - das Klappbett. Du findest da ein Stück Papier, und da drunter ist das Geld.” Sie sagte: „Versprich mir, dass Du das Gewehr kaufen wirst.”
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie mir zumute war, als ich das Geld da liegen sah - ein Dollar und fünfundsiebzig Cents in Fünf-Cent-Stücken. Ich kaufte das Gewehr.
E-108 Und sie sagte: „Weißt Du noch, wie Du einmal in die Stadt gegangen bist, um mir ein Paar Strümpfe zu kaufen? Damals, als wir noch Fort Wayne wollten?”
Ich sagte; „Ja.”
Ich war vom Angeln nach Hause gekommen, und sie sagte... Wir mussten nach Fort Wayne fahren, ich sollte an dem Abend dort predigen. Und sie sagte: „Weißt Du noch, ich erzählte Dir damals: 'Es gibt zwei verschiedene Sorten.'” Die eine hieß „Chiffon”. Und was war noch das andere? Rayon. Kann das sein? Rayon und Chiffon. Na, egal, was immer es auch war, Chiffon war die bessere Sorte. Stimmt das? Und sie sagtet „Bring mir bitte Strümpfe aus Chiffon, und zwar die mit 'full style'.” Ihr wisst schon, das Ding, das da dieses kleine Ding hinten am Strumpf dran hat, ganz oben. Und ich hatte keine Ahnung von Damenbekleidung, und so...
Und ich ging die Strasse hinunter und sagte vor mich hin: „Chiffon, Chiffon, Chiffon, Chiffon.” So wollte ich es mir merken. „Chiffon, Chiffon, Chiffon.”
Jemand sagte: „Guten Tag, Billy!”
Ich sagte: „Oh, guten Tag, guten Tag.” „Chiffon, Chiffon, Chiffon, Chiffon, Chiffon.”.
Und ich kam an die Ecke, und da traf ich Herrn Spon. Er sagte: „Tag, Billy! Weißt Du schon, dass die Barsche jetzt drüben neben der letzten Anlegestelle beißen?”
Ich sagte: „Ach was, tatsächlich?”
„Jawohl.”
Ich dachte jetzt, nachdem er sich verabschiedet hatte: „Was war das noch für ein Zeug?” Ich hatte es vergessen.
E-109 Im Zehn-Cent-Shop arbeitete Thelma Ford, eine Bekannte von mir. Und ich wusste, dass es da drüben auch Damenstrümpfe gab. Also ging ich rüber. Ich sagte; „Tag, Thelma.”
Und sie sagte: „Tag, Billy, wie geht's? Wie geht es Hope?”
Und ich sagte: „Danke, bestens.” Ich sagte: „Thelma, ich hätte gern ein
Paar Socken für Hope.“
Sie sagte: „Hope will bestimmt keine Socken.”
Ich sagte: „Aber ja doch, ganz bestimmt.”
Sie sagte: „Du meinst Strümpfe.”
“Ach ja, genau”, sagte ich. „Das war es, was ich wollte.”
Ich dachte: „Oh weh, da hab' ich meine Unkenntnis gezeigt.”
Und sie sagte; „Welche Sorte möchte sie denn haben?”
Ich dachte: „Oh weh!” Ich sagte: „Was habt Ihr denn da?”
Sie sagte: „Nun, wir haben Rayon.”
E-110 Ich kannten den Unterschied nicht. Rayon, Chiffon - es klang alles wie ein und dasselbe. Ich sagte: „Ja, das möchte ich.” Sie sagte... Ich sagte: „Pack' mir ein Paar von denen ein, und zwar ‚Full style'” Und sie... Oder Moment mal, das war jetzt falsch. Wie war das noch? „Full fashion”. „Full fashion” Und ich sagte also: „Pack' mir ein Paar davon ein.”
Und als sie kam und mir die Strümpfe brachte, da kosteten sie nur ungefähr dreißig Cents, zwanzig oder dreißig Cents, etwa nur halb so viel. Nun, ich sagte: „Gib mir doch gleich zwei Paar davon.” Seht ihr.
E-111 Und ich ging wieder nach Hause, und ich sagte: „Weißt Du, Liebling, Ihr Frauen sucht beim Einkaufen überall in der Stadt nach günstigen Angeboten.” Man will den Triumph auskosten. Ihr wisst ja, wie das ist. Und ich sagte: „Aber hier, schau mal, ich hob” gleich zwei Paar gekauft für den Preis, den Du sonst für ein Paar bezahlst. Siehst Du?“ Ich sagte; „Oh, ich - ich habe einen Riecher für so etwas.” Seht Ihr, ich sagte - ich sagte: „Weißt Du, Thelma hat mir die verkauft.” Ich sagte: „Vielleicht hat sie sie mir extra zum halben Preis gelassen.”
Sie sagte: „Hast Du Chiffon bekommen?”
Ich sagte: „Ja.” Ich wusste den Unterschied nicht, für mich klang das alles gleich.
E-112 Und sie erzählte mir, sie sagte: „Billy.” Ich dachte, das ist aber merkwürdig, als wir nach Fort Wayne kamen, musste sie noch ein Paar Strümpfe kaufen. Sie sagte: „Ich geb' sie Deiner Mutter”, sagte sie, „sie sind für ältere Damen.” - Und nun sagte sie: „Es tut mir leid, dass ich das damals getan habe.”
Und ich sagte: „Oh, das macht doch nichts, Liebling.”
Und sie sagte: „Nun, bleib - bleib nicht ledig.” Und sie sagte... Sie wusste nicht, was schon wenige Stunden später geschehen sollte, ja geschehen musste. Und ich hielt ihre lieben Hände, während die Engel Gottes sie davon führten.
E-113 Ich ging nach Hause. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich legte mich an dem Abend hin, und ich hörte, wie... Ich glaube, es war ein Mäuschen, es war in dem alten Herd, wo einige Papiere lagen. Und ich stieß die Ofentür mit dem FUSS zu, und dort drüben hing ihr Morgenmantel, und während dessen lag sie da unten im Leichenhaus. Und im nächsten Moment rief mich jemand, sagte: „Billy!” Und es war Bruder Frank Broy. Er sagte: „Dein Baby liegt im Sterben.”
Ich sagte: „Mein Baby?”
Er sagte: „Ja, Sharon Rose.” Er sagte; „Der Arzt ist gerade oben, er meinte: „Sie hat schon mit der Muttermilch tuberkulose Gehirnhautentzündung mitbekommen.'” Und er sagte: „Sie stirbt.”
E-114 Ich sprang ins Auto, fuhr hoch. Und da war sie nun, das süße kleine Ding. Und sie brachten sie schnell ins Krankenhaus.
Ich ging hinaus, um mit dem Arzt zu sprechen. Sam kam zu mir und sagte: „Billy, geh' bitte nicht in das Zimmer, Du musst an Billy Paul denken.” Er sagte: „Sie stirbt.”
Ich sagte: „Doktor, ich - ich muss mein Kind sehen.”
Er sagte; „Nein, Du kannst da nicht rein.” Er sagte: „Sie hat
Gehirnhautentzündung, Billy, und Du würdest es auf Billy Paul übertragen.“
E-115 Und ich wartete, bis er hinausgegangen war. Ich konnte es nicht ertragen, dass sie nun sterben sollte, während ihre Mutter noch unten im Bestattungsinstitut lag. Ich kann Euch sagen, der Weg des Sünders ist hart. Und ich - ich ging hin, schlüpfte durch die Tür, und als Sam und die Krankenschwester hinausgegangen waren, ging ich runter ins Kellergeschoss. Es ist ein sehr kleines Krankenhaus. Sie befand sich in einem abgeschlossenen Raum, und die Fliegen saßen auf ihren Äuglein. Und sie hatte ein kleines... wir nennen es eine „Moskito-Stange”, besser gesagt, ein kleines Netz über ihren Augen. Und sie... ihre kleinen dicken Beinchen bewegten sich wie im Krampf so auf und ab, auch ihre Händchen, in diesem Krampf. Und ich sah sie an, und sie war gerade alt genug, um schon etwas zu verstehen, ungefähr acht Monate.
E-116 Und ihre Mutter hatte sie immer in ihren Spielhöschen draußen in den Garten gesetzt, wisst Ihr, wenn ich nach Hause kam. Und ich drückte auf die Hupe, und sie machte: „Guu-guu, guu-guu” und streckte dabei die Armchen nach mir aus, wisst Ihr.
Und da lag mein Liebling und starb. Ich sah sie an und sagte: „Sharry, kennst Du noch Papa? Kennst Du noch Papa, Sharry?” Und als sie die Augen aufschlug... Sie litt so sehr, dass sich das eine von ihren hübschen blauen Äuglein verdreht hatte. Es war, als würde es mir das Herz aus dem Leibe reißen.
Ich kniete nieder, ich sagte: „HErr, was habe ich getan? Habe ich nicht auf den Straßen und Plätzen das Evangelium verkündet? Habe ich nicht die Dinge getan, so gut ich es eben verstand? Rechne es mir nicht an. Ich habe diese Leute nie als Abschaum bezeichnet. Es war meine Schwiegermutter, die diese Leute Abschaum nannte.” Ich sagte: „Es tut mir leid, dass das alles geschehen ist. Vergib mir. Nimm - nimm mir nicht mein Baby.” Und während ich betete, kam etwas herab wie ein schwarzes... wie ein Blatt oder ein Tuch. Ich wusste. Er hatte mich nicht erhört.
E-117 Nun kam der härteste und tückischste Moment in meinem Leben. Als ich aufstand und sie ansah, dachte ich... gab mir Satan den Gedanken ein: „So, das heißt also. Du hast Dich aufgeopfert mit Predigen und Du hast Dich bemüht im Leben, und jetzt, wenn es um Dein eigenes Kind geht, wendet Er sich ab?”
Und ich sagte: „Na gut. Wenn Er mein Baby nicht retten kann, dann kann ich auch nicht...” Ich hielt inne. Ich - ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Und dann sagte ich Folgendes, ich sagte: „HErr, Du hast sie mir gegeben, und Du hast sie wieder genommen, gelobt sei der Name des HErrn! Sogar wenn Du mir das Leben nimmst, werde ich Dich immer noch lieben.”
Und ich legte meine Hand auf sie, ich sagte: „Gott segne Dich, Liebling. Papa wollte Dich großziehen, von ganzem Herzen wollte ich Dich großziehen, großziehen, um den HErrn zu lieben. Aber die Engel kommen, um Dich zu holen, Liebling. Papa wird Deinen kleinen Körper nehmen und Mama in den Arm legen. Ich werde Dich mit ihr begraben. Und eines Tages wird Papa Dich wieder sehen, warte nur dort oben mit Mama.”
E-118 Als ihre Mutter starb, sagte sie - es waren ihre letzten Worte - sie sagte: „Bill, bleibe auf dem Missionsfeld.”
Ich sagte: „Ich werde...” Sie sagte... Ich sagte: „Wenn Er wiederkommt, und ich bin gerade auf dem Missionsfeld, dann nehme ich die Kinder und treffe Dich dort. Wenn nicht, dann werde ich neben Dir begraben. Und geh' Du rüber und stell Dich rechts neben das Große Tor, und wenn Du sie alle reinkommen siehst, dann bleib' *»» stehen und fang' an zu rufen: 'Bill! Bill! Bill!', so laut Du kannst. Dort werden wir uns dann wieder sehen.” Und ich gab ihr den Abschiedskuss. Ich bin heute an der Kampffront. Das alles ist jetzt fast zwanzig Jahre her. Ich habe mich mit meiner Frau verabredet, ich werde sie wieder sehen.
E-119 Und ich nahm das kleine Baby, als es gestorben war, und legte es in den Arm seiner Mutter, und wir brachten beide hinaus auf den Friedhof. Und ich stand da und hörte Bruder Smith, den Methodisten-Prediger, die Grabrede halten: „Asche zu Asche, und Erde zu Erde.” Und ich dachte: „Und Herz zu Herz.” So ging sie dahin.
Nicht lange danach nahm ich den kleinen Billy eines Morgens mit dorthin. Er war noch ein winziger Knirps. Er war...
Das ist der Grund, warum wir so unzertrennlich sind. Ich musste ihm beides zugleich sein, Papa und Mama, beides. Ich trug immer sein Milchfläschchen bei mir. Wir konnten es uns nicht leisten, seine Milch nachts auf dem Ofen aufzuwärmen, und so legte ich mir die Flasche immer so unter den Rücken und erhielt auf diese Weise die Temperatur durch meine Körperwärme aufrecht.
Wir hingen aneinander wie zwei enge Freunde, und wenn ich eines Tages das Missionsfeld verlasse, dann möchte ich ihm das Wort überreichen und dabei sagen: „Mach Du weiter, Billy. Stehe Damit.” Manche wundern sich, wieso ich ihn immer bei mir habe. Ich kann nicht ohne ihn sein. Er ist sogar verheiratet, aber ich erinnere mich immer noch, wie sie zu mir sagte: „Bleib bei ihm.” Und wir hängen aneinander wie enge Freunde.
E-120 Ich weiß noch, wie wir in der Nähe der Stadt spazieren gingen, ich die Milchflasche unterm Arm, und wie er dann zu weinen anfing. Eines Abends war er - ging er draußen im Hinterhof umher, wo gerade... - Als bei seiner Geburt die Wehen einsetzten, bekam Hope Erstickungsanfälle, und ich... Sie war ja noch ein Mädchen, wisst Ihr. - Und ich ging vor der alten Eiche hinten im Hof auf und ab. Und er weinte seiner Mama nach, und ich hatte keine Mama, zu der ich ihn hätte bringen können. Und ich nahm ihn, und ich sagte: „Oh, Liebling.” Ich sagte...
Er sagte: „Papa, wo ist meine Mami? Hast Du sie dort in die Erde getan?”
Ich sagte: „Nein, Liebling. Es geht ihr gut, sie ist droben im Himmel.”
E-121 Und da, eines Abends, sägte er etwas, das traf mich wie ein Schlag. Er weinte, fühlte sich einsam so spät am Abend, und ich nahm ihn hoch auf meinen Rücken, etwa so, setzte ihn auf meine Schultern und streichelte ihn, ungefähr so. Und er sagte: „Papi, geh doch bitte Mama holen und bring sie hierher.”
Und ich sagte: „Liebling, ich kann Mama nicht holen. Jesus...”
Er sagte: „Gut, sag Jesus, er soll mir meine Mama schicken. Ich möchte sie hier haben.”
Und ich sagte: „Nun, Liebling, ich... wir beide, ich und Du, werden sie einmal wieder sehen.”
Und er hielt inne, sagte: „Papi!”
Und ich sagte: „Ja?”
Er sagte: „Ich sehe Mama da oben auf der Wolke.”
Es traf mich wie ein Schlag! Ich dachte: „Meine Güte! 'Ich sehe Mama da oben auf der Wolke'.” Ich wäre fast ohnmächtig geworden. Ich umarmte und küsste den kleinen Kerl und drückte ihn so an mich, und ich senkte den Kopf, und ich ging hinein.
E-122 Die Tage vergingen. Ich konnte es nicht vergessen. Ich versuchte zu arbeiten. Ich konnte nicht mehr nach Hause gehen, es war nicht mehr mein Zuhause. Und ich wollte dableiben. Wir besaßen ja nichts als die alten, abgenutzten Möbel, aber das war doch etwas, das sie und ich zusammen genossen hatten. Es war mein Zuhause.
Und dann erinnere ich mich an einen Tag, ich versuchte im Öffentlichen Dienst zu arbeiten. Ich war unterwegs, um ein herabhängendes altes Stromkabel festzumachen, es war noch ganz früh am Morgen. Und ich kletterte den Kreuzmast hinauf. - Und ich kam nicht drüber weg über das Baby. Ich hatte es gerade noch ertragen können, zuzusehen, wie meine Frau starb. Aber das Baby auch noch, so ein winziges, kleines Ding. - Und ich war da oben, und ich sang; „Auf dem Hügel weit draußen stand ein altes, raues Kreuz.” Und die Hauptkabel liefen über den Transformator und mündeten dann ein in die Nebenkabel, Ihr wisst schon. Und ich hing da oben drauf. Und zufällig sah ich, wie die Sonne hinter mir aufging. Und ich hielt meine Arme oben am Mast ausgestreckt wie an einem Kreuz, und da sah ich den Schatten dieses Kreuzeszeichens auf dem - dem Hügel. Ich dachte: „Ja, es waren meine Sünden, die Ihn dahin brachten.”
E-123 Ich sagte: „Sharon, Liebling, Papi wünscht sich so sehr. Dich wieder zu sehen. Liebes. Wie gern würde ich Dich wieder in meinen Armen halten. Du liebes kleines Ding.” Ich wusste nicht mehr, was ich tat. Wochen waren vergangen. Ich zog meine Gummihandschuhe aus. Dort oben neben mir liefen Kabeln mit einer Stromstärke von über zweitausend Volt. Ich zog meine Handschuhe aus. Ich sagte: „Gott, ich tu* es nicht gern. Ich bin ein Feigling.” „Aber, Sherry, in ein paar Minuten ist Papi bei Dir und bei Mammi.” Ich fing an, meine Gummihandschuhe abzustreifen, ich wollte nach dem Zweitausend- Volt-Kabel greifen. Es würde... Nun, es würde nicht einmal mehr Blut in einem sein. Und ich - ich - ich zog also die Handschuhe aus, und da passierte etwas. Als ich wieder zu mir kam, saß ich unten am Boden, mein Gesicht so in den Händen vergraben, und weinte. Es war die Gnade Gottes, sonst wäre ich heute nicht hier, um einen Heilungsgottesdienst abzuhalten, dessen bin ich sicher. Er war es, der Seine Gabe beschützt hat, nicht ich.
E-124 Ich machte mich auf den Heimweg. Ich kündigte, verstaute mein Werkzeug. Ich ging zurück, ich sagte: „Ich gehe nach Hause.”
Ich ging um das Haus herum, und ich nahm die Post aus dem Briefkasten. Es war etwas kalt, und ich ging rein. Wir hatten einen einzigen kleinen Raum, ich schlief dort auf einem Feldbett, und der Frost kam, und da war dieser alte Ofen. Ich nahm mir die Post vor und wollte sie durchsehen, und das erste war ein Kontoauszug von ihren kleinen Weihnachtsersparnissen, achtzig Cents, „Miss Sharon Rose Branham”. Da kam es wieder voll über mich.
E-125 Ich war Jagdaufseher gewesen. Ich langte in den Schrank und zog meine Pistole aus dem Halfter. Ich sagte: „HErr, ich - ich kann es nicht mehr ertragen, ich - ich sterbe. Ich - ich leide solche Qualen.” Ich spannte den Hahn der Waffe, legte sie gegen meinen Kopf an und kniete mich in dem dunklen Raum auf mein Feldbett nieder. Ich sagte: „Unser Vater, der Du bist im Himmel, geheiligt sei Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe”, und ich versuchte mit aller Macht, den Abzug zu ziehen, ich sagte: „Wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.” Und der Schuss ging nicht los.
Und ich dachte: „O Gott, willst Du mich in Stücke reißen? Was habe ich getan? Du willst mich nicht einmal sterben lassen.” Und ich warf die Waffe weg, und der Schuss löste sich und fuhr quer durch den Raum. Und ich sagte: „Gott, warum kann ich nicht sterben und hier herauskommen? Ich kann einfach nicht mehr. Du musst etwas für mich tun.” Und ich sank hin und fing an zu weinen auf meiner kleinen alten, schmutzigen Lagerstätte.
Und dann muss ich eingeschlafen sein. Ich weiß nicht, ob ich geschlafen habe oder ob es sonst etwas war.
Ich hatte mir schon immer gewünscht, dort draußen im Westen zu sein. Schon immer wollte ich gern so einen Cowboyhut haben. Mein Vater hat in seiner Jugend Pferde zugeritten, und ich wollte schon immer so einen Hut haben. Und Bruder Demos Shakarian hat mir gestern einen gekauft, den ersten, den ich je hatte in der Art, einen von diesen Western-Hüten.
E-126 Und mir war, als ginge ich durch die Prärie, und dabei sang ich das Lied; „Ein Rad am Wagen ist gebrochen, auf der Ranch steht: 'Zu verkaufen'.” Und während ich so meines Weges ging, bemerkte ich einen alten Planwagen, wie sie früher durch die Prärie zogen, und ein Rad war gebrochen. Das war natürlich symbolisch für meine zerbrochene Familie. Und wie ich näher kam, guckte ich hin, und da stand ein - ein wirklich hübsches junges Mädchen, etwa zwanzig Jahre alt, lang herabwallendes blondes Haar und blaue Augen, in Weiß gekleidet. Ich blickte zu ihr hinüber, ich sagte: „Guten Tag.” Ging dann weiter.
Sie sagte; „Hallo, Papa.”
Und ich drehte mich um, ich sagte: „Papa? Wieso”, sagte ich, „Fräulein, wie kann ich Ihr... kann ich Ihr Vater sein, wenn Sie doch etwa in meinem Alter sind?”
Sie sagte; „Papa, Du weißt einfach nicht, wo Du bist.”
Und ich sagte: „Wie meinst Du das?”
Sie sagte; „Dies hier ist der Himmel.” Sie sagte; „Auf der Erde war ich Deine kleine Sharon.”
“Wie”, sagte ich, „Liebling, Du warst doch nur ein kleines Baby!”
Sie sagte; „Papa, kleine Babys sind hier keine kleinen Babys mehr, sie sind unsterblich. Sie werden nie alt, wachsen auch nicht.”
Und ich sagte; „Oh Sharon, Liebling, Du - Du bist eine schöne junge Frau.”
Sie sagte: „Mama wartet auf Dich.”
Und ich sagte: „Wo?”
Sie sagte: „Oben in Deinem neuen Zuhause.”
Und ich sagte: „Neues Zuhause?” Wir Branhams sind geborene Vagabunden, wir haben kein Zuhause, wir... Und ich sagte: „Ach, ich hatte nie ein Zuhause, Liebling.”
Sie sagte: „Aber Du hast hier oben eins, Papa.” Ich bin kein Kind, aber es ist alles so wirklich für mich. [Bruder Branham weint. - Red.] Wenn ich anfange, darüber nachzudenken, kommt alles wieder zurück. Sie sagte: „Du hast hier eins, Papa.” Ich weiß, ich habe ein Zuhause da drüben, eines Tages werde ich da hingehen. Sie sagte: „Wo ist Billy Paul, mein Bruder?”
Und ich sagte; „Ich habe ihn bei Frau Broy gelassen, eben vor ein paar Minuten.”
Sie sagte: „Mutter möchte Dich sehen.”
E-127 Und ich drehte mich um und schaute, und da standen sehr große Paläste, und die Herrlichkeit Gottes leuchtete um sie her. Und ich hörte einen Engelchor singen: „Meine Heimat, teure Heimat.” Ich lief mit großen Schritten hin, so schnell ich konnte. Und als ich an die Tür kam, stand sie da, im weißen Gewand, mit ihrem schwarzen Haar, das ihr lang über den Rücken herabfiel. Sie streckte ihre Arme aus, wie sie das immer getan hatte, wenn ich müde von der Arbeit oder so nach Hause kam. Ich fasste sie bei den Händen, und ich sagte: „Liebling, ich habe da unten Sharon gesehen.” Ich sagte: „Sie ist ein hübsches Mädchen geworden, nicht wahr?”
Sie sagte: „Ja, Bill.” Sie sagte: „Bill.” Sie legte ihre Arme um mich, einfach um meine Schultern, sie streichelte mich und sagte: Hör auf. Dir um mich und Sharon Sorgen zu machen.“
Ich sagte: „Liebling, ich kann mir nicht helfen.”
Sie sagte: „Sharon und mir geht es jetzt besser als Dir.” Und sie sagte: „Mach Dir keine Sorgen mehr um uns. Willst Du mir das versprechen?”
Und ich sagte: „Hope”, sagte ich, „ich bin einsam und sehne mich so sehr nach Dir und Sharon, und Billy weint Dir immer nach.” Ich sagte: „Ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll.”
Und sie sagte: „Es wird alles gut sein, Bill.” Sie sagte: „Versprich mir nur, dass Du Dir keine Sorgen mehr machen wirst.” Und sie sagte: „Möchtest Du Dich nicht setzen?” Und ich sah mich um und erblickte einen großen Lehnsessel.
E-128 Und ich weiß noch, wie ich einmal versuchte, einen Sessel zu erwerben. Jetzt, zum Schluss: Ich versuchte einmal, einen Sessel zu kaufen. Wir hatten nur diese alten - alten gewöhnlichen Stühle mit hölzerner Sitzfläche für unsere Essecke. Wir mussten sie immer benutzen, es waren die einzigen Stühle, die wir hatten. Und wir konnten einen von diesen Sesseln kaufen, bei denen man so richtig den Rücken... Ich hob' vergessen, was das für eine Art Lehnstuhl war. Und er kostete siebzehn Dollar, und man konnte drei Dollar anzahlen und dann jede Woche einen Dollar. Und wir nahmen so einen Sessel. Und, ach ja, wenn ich dann immer nach Hause kam... Ich musste ja tagsüber arbeiten und dann bis Mitternacht predigen, auf den Straßen und überall, wo man predigen konnte.
Und - und eines Tages geriet ich in Verzug mit meinen Zahlungen. Wir schafften es einfach nicht, und so verging ein Tag nach dem anderen, und zuletzt, eines schönen Tages, kamen sie und nahmen meinen Sessel wieder mit. An dem Abend, ich werde das nie vergessen, hatte sie mir einen Kirschkuchen gebacken. Das arme kleine Ding; sie - sie - sie wusste, ich würde enttäuscht sein. Und nach dem Abendessen sagte ich: „Was ist denn los, warum bist Du denn so besonders lieb heute Abend, Liebling?”
Und sie sagte: „Hör mal, ich habe die Jungs von den Nachbarn gebeten, doch mal nach Würmern zu graben zum Angeln für Dich. Was hältst Du davon, wenn wir runter zum Fluss gehen und ein Weilchen fischen?”
Ich sagte: „Ja, aber...”
E-129 Da brach sie in Tränen aus. Ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Ich ahnte schon, worum es ging, denn sie hatten mir schon schriftlich angedroht, dass sie kommen und ihn abholen würden. Und wir konnten den Dollar pro Woche nicht aufbringen. Wir konnten es uns nicht leisten, wir konnten einfach nicht. Sie legte ihre Arme um mich, und ich ging zur Tür, und mein Sessel war weg.
Sie erzählte es mir dort oben, sie sagte: „Weißt Du noch, der Lehnsessel, Bill?”
Und ich sagte: „Ja, Liebling, ich erinnere mich.”
Sie sagte: „An so etwas hattest Du gedacht, nicht wahr?”
„Oh ja.”
Sie sagte: „Nun, diesen hier werden sie nicht wegnehmen, dieser hier ist bezahlt für Dich.” Sie sagte: „Setz Dich einen Moment, ich möchte mit Dir sprechen.”
Und ich sagte: „Liebling, ich verstehe dies hier nicht.”
Und sie sagte: „Versprich mir, Billy, versprich mir, dass Du Dich nicht mehr grämen wirst. Du gehst jetzt zurück.” Und sie sagte: „Versprich mir, dass Du Dich nicht mehr grämst.”
Und ich sagte: „Das kann ich nicht, Hope.”
E-130 Und in dem Moment kam ich wieder zu mir, es war dunkel in der Stube. Ich blickte umher, und ich fühlte ihren Arm um meine Schulter. Ich sagte; „Hope, bist Du hier im Zimmer?”
Sie fing an, mich zu streicheln. Sie sagte; „Willst Du mir das versprechen, Bill? Versprich mir, dass Du nicht heiraten... Dich nicht mehr grämen wirst.”
Ich sagte: „Ich verspreche es Dir.”
Und sie streichelte mich noch zwei oder drei Mal, und dann war sie verschwunden. Ich sprang auf und machte Licht an, blickte mich überall um - sie war verschwunden. Aber sie hatte nur das Zimmer verlassen. Sie ist nicht verschwunden, sie lebt. Sie war eine Christin.
E-131 Billy und ich waren vor einiger Zeit zusammen an ihrem Grab, wir hatten ein paar Blümchen für Mutter und Schwester mitgebracht, es war gerade Ostermorgen, und wir standen vor ihrem Grab. Der kleine Kerl fing an zu weinen, er sagte: „Papi, meine Mami ist da unten.”
Ich sagte: „Nein, Liebling. Nein, sie ist nicht da unten. Wir haben hier ein zugeschüttetes Grab vor uns, aber drüben überm Meer ist ein offenes Grab, dort, wo Jesus auferstanden ist. Und eines Tages wird Er wiederkommen. Er wird Deine Schwester und Deine Mami mitbringen.”
Ich bin heute auf dem Kampfplatz, Freunde. Ich - ich kann einfach nichts mehr sagen. Ich... [Bruder Branham weint. - Red.] Gott segne Euch. Lasst uns für einen Augenblick die Häupter neigen.
E-132 O Herr! So oft, HErr, bin ich sicher, dass die Menschen nicht verstehen, wenn sie meinen, dass diese Dinge leicht kommen. Aber es wird der große Tag kommen, da Jesus wiederkehrt und alle diese Sorgen weggewischt sein werden. Ich bitte Dich, Himmlischer Vater, hilf uns, bereit zu sein.
Und dieses letzte Versprechen, als ich sie an jenem Morgen auf die Wange küsste, dass ich sie an dem Tag treffen werde. Ich glaube daran, dass sie an dem Torpfeiler stehen und meinen Namen rufen wird. Ich habe seitdem getreu diesem Versprechen gelebt, HErr, überall auf der Welt, auf allen möglichen Plätzen habe ich versucht, das Evangelium zu verkünden. Ich werde nun alt und müde, ich bin abgenutzt. Eines Tages werde ich diese Bibel zum letzten Mal schließen. Und, Gott, erhalte mich treu dem Versprechen. Umgib mich mit Deiner Gnade, HErr. Lass mich nicht auf die Dinge dieses Lebens blicken, sondern lass mich für die Dinge leben, die darüber sind. Hilf mir, aufrichtig zu sein. Ich bitte nicht um ein bequemes Bett zum Ausruhen, nein, HErr, denn mein Christus ist dort unter Leiden gestorben. Und alle anderen sind auch so gestorben. Ich bitte nicht um irgendwelche Erleichterungen. Lass mich nur treu sein, HErr, und wahrhaftig. Hilf, dass Menschen mich lieben, so dass ich sie zu Dir führen kann. Und eines Tages, wenn alles vorüber ist, wenn wir alle uns unter ewig grünenden Bäumen wieder finden, dann möchte ich sie bei der Hand nehmen und mit ihr vorübergehen, um sie den Leuten vom Angelus Temple und all den ändern zu zeigen. Das wird wunderbar sein.
Ich bitte Dich, lass Deine Gnade auf einem jeden von uns hier ruhen. Und die, die hier sind, HErr, mögen Dich nicht einmal kennen. Und vielleicht haben auch sie einen lieben Menschen dort drüben überm Meer. Wenn sie ihr Versprechen nie erfüllt haben, so lass sie es jetzt erfüllen, HErr.
E-133 Während wir die Häupter geneigt halten, möchte ich gern wissen, wie viele von Euch in diesem großen, riesigen Auditorium heute Abend sagen werden: „Bruder Branham, auch ich möchte meine Geliebten wieder sehen. Ich - ich - ich habe auch einige liebe Menschen da drüben”? Vielleicht hast auch Du versprochen, sich wieder zu sehen, vielleicht, als Du Deiner Mutter Lebwohl gesagt hast, am Grab, am Tag der Beerdigung; vielleicht, als Du Deiner kleinen Schwester „Auf Wiedersehen” gesagt hast, oder Papa, oder sonst jemandem, dem Du am Grabe versprochen hast, ihr würdet Euch wieder sehen, und Du - Du hast Dich noch nicht vorbereitet. Meinst Du nicht, es wäre jetzt eine gute Gelegenheit dazu?
Entschuldigt bitte, dass ich die Fassung verloren habe. Aber, oh. Freunde, Ihr wisst nicht... Ihr wisst nicht, was - was für Opfer! Das ist kaum ein winziger Ausschnitt gewesen aus meiner Lebensgeschichte.
E-134 Wie viele von Euch möchten sich jetzt erheben und zum Gebet hier vorkommen und sagen: „Ich möchte meine geliebten Angehörigen wieder sehen”? Erhebt Euch von Eurem Platz und kommt hier nach vorn. Gott segne Dich, mein Herr. Ich sehe einen älteren farbigen Herrn nach vorn kommen, andere kommen auch. Erhebt Euch, Ihr auf den Emporen dort oben, und kommt einfach hier nach vorn. Oder steht einfach von Eurem Platz auf, wenn Ihr gerade jetzt ins Gebet eingeschlossen werden möchtet. Das ist es. Steht einfach auf. Das ist gut. Steht auf, überall. Ihr, die Ihr sagen möchtet: „Ich habe einen Vater dort drüben, ich habe eine Mutter oder einen anderen lieben Menschen dort drüben. Ich möchte sie einmal wieder sehen. Ich möchte sie in Frieden wieder sehen.” Steht bitte auf, erhebt Euch von Euren Plätzen, überall in der Zuhörerschaft. Stellt Euch fest hin und sagt; „Ich möchte es annehmen.”
E-135 Gott segne Dich, meine Dame. Gott segne Dich dort hinten. Und Gott segne Dich dort oben. Der HErr segne Dich hier vom, mein Herr. So ist es gut. Oben auf der Empore, der HErr segne Dich. Überall, steht jetzt überall auf und betet, während der Heilige Geist hier ist und unsere Herzen bewegt und einen - einen - einen Durchbruch erzielen möchte.
Ihr wisst, was die Kirche heute braucht, ist ein Durchbruch. Wir müssen hinab gehen zu des Töpfers Haus. Unsere steife, hausgemachte Theologie lässt sich manchmal nicht so gut anwenden. Was wir brauchen, ist eine ganz altmodische Erweckung, Reue in unserem Herzen, ein „Sich- Öffnen” für Gott. Sind das jetzt alle, die bereit sind, sich zu erheben?
Lasst uns unsere Häupter neigen zum Gebet.
E-136 O HErr, der Du Jesus für die - von den Toten erweckt hast, um uns alle zu rechtfertigen durch den Glauben! Ich bitte Dich, HErr, dass diese hier, die jetzt aufgestanden sind, um Dich anzunehmen, ich bitte Dich, ihnen Vergebung zu gewähren. Und, O HErr, ich bitte Dich, lass sie Dich annehmen als ihren Erlöser und König, als den, der sie liebt, und vielleicht haben sie ihre Mama oder ihren Papa oder sonst jemanden dort drüben. Eins ist sicher, sie haben einen Erlöser. Mögen ihnen ihre Sünden vergeben werden, möge all ihre Ungerechtigkeit getilgt werden, so dass ihre Seelen gewaschen werden im Blut des Lammes und sie von nun an in Frieden leben mögen.
Und mögen wir uns eines herrlichen Tages, wenn alles vorüber ist, in Deinem Hause versammeln, um dort dann wieder mit der ganzen Familie vereint zu sein und die lieben Menschen, die drüben warten, wieder zu sehen. Und wir befehlen sie Dir, dass Du sie, deren Herz auf Dich vertraut, in vollkommenem Frieden erhalten mögest. Gewähre es, HErr. Und wir befehlen sie Dir an, im Namen Deines Sohnes, des HErnn Jesus. Amen.
E-137 Gott segne Euch. Ich bin sicher, die Helfer sehen, wo Ihr steht, und sie werden in wenigen Minuten direkt bei Euch sein.
Und jetzt zu denen, die Gebetskarten haben möchten. Billy, wo sind Gene und Leo, sind sie hinten? In ein paar Minuten werden sie hier sein und die Gebetskarten ausgeben. Der Bruder wird die Zuhörerschaft im Gebet entlassen, und die Gebetskarten werden ausgeteilt. Wir werden gleich wieder zurück sein, um für die Kranken zu beten. In Ordnung, Bruder.

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